Biotin

Strukturformel
Strukturformel von Biotin
Allgemeines
Trivialname
  • Vitamin B7
  • Vitamin B8 (Frankreich)
  • Vitamin H
Andere Namen
  • (+)-Biotin
  • (3aS,4S,6aR)-Biotin
  • Coenzym R
  • 5-[(3aS,4S,6aR)-2-Oxohexahydro-1H- thieno[3,4-d]imidazol-4-yl]pentansäure
Summenformel C10H16N2O3S
CAS-Nummer 58-85-5
ATC-Code

A11HA05

Kurzbeschreibung farblose Nadeln[2]
Vorkommen Prokaryoten und Eukaryoten[3]
Physiologie
Funktion
Täglicher Bedarf
  • 5–6 μg·d−1 (Säuglinge)[4]
  • 8–12 μg·d−1 (Kinder bis 8 J.)[4]
  • 20–30 μg·d−1 (ab 9 J.)[4]
  • 30–35 μg·d−1 (Schwangere u. Stillende)[4]
Folgen bei Mangel Entzündungen der Haut und Zunge, Haarausfall, Blutarmut, Depressionen, Müdigkeit, Ohnmacht, Appetitlosigkeit, Gliederschmerzen, erhöhte Gesamtcholesterinwerte, Unterzuckerung
Überdosis nicht bekannt
Eigenschaften
Molare Masse 244,31 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt

232–233 °C[2]

Löslichkeit
  • löslich in Wasser (220 mg·l−1 bei 25 °C)
  • löslich in Ethanol 96 % (800 mg·l−1 bei 25 °C)
  • besser löslich in heißem Wasser und verdünnten Alkalien
  • unlöslich in anderen, gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln[2]
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Biotin, auch als Vitamin B7 oder Vitamin H (auch Vitamin I) bezeichnet, ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex. Es spielt als prosthetische Gruppe von Enzymen im Stoffwechsel eine bedeutende Rolle, ist aber auch im Zellkern wichtig für die epigenetische Regulation der Genfunktion.[6][7]

Die französische Nomenklatur benennt Biotin häufig als Vitamin B8, während sich in der angelsächsischen und auch in der deutschen Literatur die „Adenylsäure“ (Adenosinmonophosphat) als Vitamin B7 findet; zuweilen werden auch das Inositol, welches kein Vitamin ist, bzw. die Folsäure, die ebenfalls dem Vitamin-B-Komplex angehört, als Vitamin B8 bezeichnet. Der von der IUPAC einzige empfohlene Name ist jedoch Biotin.

Der Name „Biotin“ leitet sich vom griechischen Wort „bios“ (Leben) und der Endung „-in“ her, einer üblichen Endung in der organischen Chemie.[8]

  1. Eintrag zu BIOTIN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  2. a b c The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; ISBN 978-0-911910-00-1.
  3. David E. Metzler, Carol M. Metzler: Biochemistry: The Chemical Reactions of Living Cells, Volume 1. ISBN 978-0-08-092470-0, 2001, S. 724.
  4. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Römpp.
  5. a b Datenblatt Biotin, ≥99% (TLC), lyophilized powder bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. März 2013 (PDF).
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hassan.
  7. Matthias Weider: Identifizierung von cis- und trans-Komponenten der biotinabhängigen Transkriptionsregulation in Saccharomyces cerevisiae. (PDF; 17,26 MB) Dissertation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2006.
  8. biotin | Origin and meaning of biotin by Online Etymology Dictionary. In: www.etymonline.com. Abgerufen am 14. November 2020 (englisch).

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