COVID-19-Pandemie in Schweden

COVID-19-Pandemie in Schweden
Von SARS-CoV-2-Infektionen besonders betroffene Provinzen Schwedens
Daten
Krankheit COVID-19
Krankheitserreger SARS-CoV-2
Ursprung vermutlich Wuhan, Hubei,
China Volksrepublik Volksrepublik China
Beginn 1. Dezember 2019,
hat ab 31. Januar 2020
Schweden Schweden erreicht
Ende 2022
Betroffene Länder über 200
Bestätigte Infizierte ca. 626 Mio. weltweit,[1]
ca. 2,6 Mio. in Schweden[2]
Todesfälle ca. 6,6 Mio. weltweit,[1]
20.700 in Schweden[2]
Letzte Aktualisierung: 27. Oktober 2022 (WHO-Report), Folkhälsomyndigheten

Die COVID-19-Pandemie in Schweden trat ab Januar 2020 als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruhte auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitete sich ab Dezember 2019 von der chinesischen Metropole Wuhan, Provinz Hubei ausgehend aus.[3][4] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[5]

Bis Juli 2020 wurde die Strategie der schwedischen Regierung beschrieben als Strategie zur Verlangsamung des Infektionsgeschehens durch Maßnahmen mit vorwiegendem Empfehlungscharakter, die auf lange Zeit durchgehalten werden können. Dabei hatten die Behörden die Hoffnung, dass ein gewisses Maß an Herdenimmunität als Nebeneffekt entstehen würde, verfolgten dies jedoch nicht als Ziel der Strategie.[6] Diese 2020 angewandte Strategie wurde als moralisch, ethisch und wissenschaftlich fragwürdiges Laissez-faire scharf kritisiert.[7][8][9]

Die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Schweden waren freiwillig.[10][11] Ende November 2020 griff die Regierung erstmals stärker in das öffentliche Leben ein und erließ Kontaktbeschränkungen. Ab März 2021 durften zudem Bars und Restaurants nur noch bis 20:30 Uhr öffnen.[12] Die Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars durch die Behörde für Öffentliche Gesundheit in Schweden endete am 1. Juli 2021.[13] Anfang September 2021 wurden zunächst alle übrigen Beschränkungen und Empfehlungen aufgehoben.[14] Im Dezember 2021 wurde für größere Veranstaltungen ein verpflichtender Impfnachweis eingeführt.[15]

  1. a b Veröffentlichung der WHO zur COVID-19-Pandemie. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  2. a b Behörde für Öffentliche Gesundheit in Schweden (Folkhälsomyndigheten), Stockholm, Gesamtzahl der Laborbestätigten (Totalt antal laboratoriebekräftade), Schwedisch, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  3. Pneumonia of unknown cause – China. WHO, 5. Januar 2020, abgerufen am 14. Januar 2020 (englisch).
  4. Lungenärzte im Netz: Covid-19: Ursachen (Memento des Originals vom 5. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lungenaerzte-im-netz.de. Online unter www.lungenaerzte-im-netz.de. Abgerufen am 14. April 2020.
  5. „Tief besorgt“. WHO spricht von Corona-Pandemie. In: Tagesschau.de, 11. März 2020, abgerufen am 14. April 2020.
  6. Rachel Elisabeth Irwin: Misinformation and de-contextualization: international media reporting on Sweden and COVID-19. In: globalizationandhealth.biomedcentral.com. 13. Juli 2020, abgerufen am 29. September 2020.
  7. Arash Heydarian Pashakhanlou: Sweden's coronavirus strategy: The Public Health Agency and the sites of controversy. In: World Medical & Health Policy. Band 14, Nr. 3, September 2022, ISSN 1948-4682, S. 507–527, doi:10.1002/wmh3.449, PMID 34226854, PMC 8242624 (freier Volltext): „The investigation has revealed that PHAS' (Public Health Agency of Sweden) risk assessment regarding the general spread of coronavirus in Sweden was overly optimistic. […] Moreover, this analysis has highlighted the continuous refusal of PHAS' to change its position on facemasks or recommend their use in confined and crowded places for the general public. This was despite burgeoning evidence in favor of this protective equipment.“
  8. Zwei Jahre Sonderweg: So gut ist Schweden durch die Corona-Pandemie gekommen. In: stern.de. 5. Februar 2022, abgerufen am 10. November 2022: „Insgesamt deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass sich ein beträchtlicher Teil der schwedischen Bevölkerung die freiwilligen Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu Herzen genommen hat. (…) Als solches deuten die verfügbaren Beweise darauf hin, dass der Voluntarismus mäßig gut funktioniert hat.“
  9. Nele Brusselaers et al.: Evaluation of science advice during the COVID-19 pandemic in Sweden. In: Humanities and Social Sciences Communications. Band 9, Nr. 1, 22. März 2022, S. 1–17, doi:10.1057/s41599-022-01097-5.
  10. Deutsche Welle: Trotz Corona: Schwedens Skilifte laufen weiter. In: dw.com. 25. März 2020, abgerufen am 29. März 2020.
  11. Dietmar Pieper: Schweden verfolgt Sonderweg im Kampf gegen Corona – Politik. In: Der Spiegel. 28. März 2020, abgerufen am 29. März 2020.
  12. Schweden verschärft seine Maßnahmen. In: diepresse.com. 25. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
  13. Justierung der Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19, Behörde für Öffentliche Gesundheit in Schweden (in schwedischer Sprache).
  14. Corona-Regeln bereits seit Wochen größtenteils aufgehoben: Warum die Zahlen in Schweden so niedrig sind. 13. November 2021, abgerufen am 13. November 2021.
  15. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Coronaimpfnachweis für Veranstaltungen in Schweden eingeführt. 1. Dezember 2021, abgerufen am 6. November 2022.

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