Der Daubert-Standard ist ein von Teilen der US-amerikanischen Rechtsprechung seit 1993 angewandter Kriterienkatalog, der herangezogen wird, um zu prüfen, ob eine Methode, eine Theorie o. Ä. wissenschaftlichen Grundprinzipien genügt.
Die vier Daubert-Kriterien sind:
Der ältere Frye-Standard, durch den der Einsatz eines Lügendetektors im Strafverfahren für unzulässig erklärt worden war, umfasste nur das letzte Kriterium, nämlich ob die Methode im betreffenden Fachgebiet anerkannt sei. Anders als bei Frye stellt die allgemeine Akzeptanz nur noch eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung dar.
Der Daubert-Standard geht maßgeblich auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 1993 zurück. In Daubert v. Merrell Dow Pharmaceuticals, 509 U.S. 579 (1993), wurde die Frage geklärt, unter welchen Voraussetzungen eine wissenschaftliche Methode vor Gericht als Beweismittel zugelassen werden soll.[1] Im konkreten Fall ging es darum, dass zwei Kinder gegen den Pharmahersteller Dow Chemicals klagten, weil sie Missbildungen bei ihrer Geburt auf ein unter dem Handelsnamen Bendectin vermarktetes Medikament (Pyridoxin/Doxylamin) zurückführten, das ihre Mütter während der Schwangerschaft gegen Übelkeit eingenommen hatten. Gestützt wurde ihre Klage auf Tierversuchsstudien, chemische Strukturanalysen und eine unveröffentlichte Sekundäranalyse auf der Basis vorher veröffentlichter epidemiologischer Studien. Diese Beweismittel wurden aufgrund des Daubert-Standards von den Richtern abgelehnt.
Ein prominentes Beispiel für die Anwendung dieses Prüfkatalogs im Hinblick auf die Verlässlichkeit von Sachverständigenaussagen ist die rechtliche Bewertung des sogenannten Intelligent Design, also der von den Neo-Kreationisten vertretenen Hypothese eines schöpferischen Vorgangs als Ursprung des Lebens auf der Erde.