Empirie

Empirie als ein Pol der wissenschaftlichen Erkenntnis

Die Empirie [ɛmpiˈʀiː] (vom altgriechischen ἐμπειρία empiría [embiría], deutsch ‚sinnlich verinnerlichte Erfahrung, ästhetisch erschlossenes Erfahrungswissen) ist Erfahrungswissen.

Im Gegensatz oder Unterschied zur Theorie kann auch Erfahrung als Grundlage des Wissens[1] dienen. Der Bereich wissenschaftlicher Forschung, der mit Beobachtung, Messung oder Experiment – also mit der Gewinnung von Daten – befasst ist,[2] bildet die wissenschaftliche Verwertbarkeit des Erfahrungswissens als empirische Methode. Sie beruht auf der systematischen und zielorientierten Gewinnung von Daten. Durch das systematische Vorgehen wird sichergestellt, dass diese Daten ‚objektiv‘ sind; unter den gleichen Bedingungen können sie immer wieder gleich gewonnen werden. Der planmäßigen, instrumentell unterstützten Beobachtung, dem Experiment, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Empirisch sind Erkenntnisse dann, wenn sie auf Sinneserfahrungen beruhen oder ihre Quellen in der Erfahrung haben.[3]

In der Wissenschaft wird das auf dem Wege der Empirie gewonnene und beruhende Erfahrungswissen als empirische Wissenschaft (Erfahrungswissenschaft) bezeichnet. Sie gewinnt also ihre Sätze nicht durch Deduktion aus Hypothesen, sondern durch auf Beobachtungen gegründete Erfahrung. Theorien bedürfen generell einer Überprüfung durch Erfahrungen. Dazu werden aus der Theorie Vorhersagen abgeleitet (Deduktion). Ob sich auf die Erfahrung gründende Erkenntnis durch eine Logik der Induktion verifizieren lässt oder ob sie bloß falsifizierbar ist, wird in der Wissenschaftstheorie untersucht.[4]

Auch die empirische Wissenschaft nutzt die systematische, methodenorientierte Erhebung und Interpretation von Daten über Gegebenheiten, Phänomene und Vorgänge in den jeweiligen Forschungsgebieten.

  1. Lexikon der Philosophie, Reclam, 2009 -2011, S. 73.
  2. Empirie - Lexikon der Biologie (spektrum.de)30.11.2022.
  3. Grundbegriffe der Philosophie, Vandenhoeck & Ruprecht Verlage, 2003, S. 319.
  4. Brockhaus Enzyklopädie, Empirismus; Band 6, 19 Auflage; S. 356.

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