Als Erweckungsbewegungen werden Strömungen vor allem im Christentum bezeichnet, die ihre Existenz meist einer Welle der „Erweckung“ verdanken und die inhaltlich die Bekehrung des Einzelnen, das individuelle und das gemeinschaftliche Glaubenserlebnis sowie die praktische christliche Lebensweise, was „Leben in Gemeinschaft mit Gott“ und „in der Nachfolge Jesu“ heißt, besonders betonen. Allgemein anerkannte christliche oder konfessionelle Dogmen der Kirchen treten hinter ein „ursprünglicheres“ Verständnis eines direkt aus der Bibel entnommenen Evangeliums zurück. Erweckungsbewegungen gehen davon aus, dass ein lebendiges Christentum mit der Antwort des Menschen auf den „Ruf des Evangeliums“ zur Umkehr und zu einer geistlicher Erneuerung beginnt.
Erweckung im Sinne der Erweckungsbewegung meint meistens ein einschneidendes subjektives Erlebnis des plötzlichen Ergriffenseins durch Gott, was zu einer radikalen Kehrtwende im Leben eines Menschen und zur völligen Hingabe an Gott führen kann. Von Erweckung ist insbesondere die Rede, wenn das Phänomen dieses Erlebnisses nicht nur singulär auftritt, sondern eine Gruppe von Personen oder sogar eine ganze Region erfasst wird. Im 21. Jahrhundert werden vergleichbare kollektive Ereignisse meist eher „Geistlicher Aufbruch“ genannt.
Gedanklich fußt der Begriff auf Eph 5,14 LUT: „Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Da nur der Glaube an Jesus Christus ins ewige Leben führe, sei die Existenz des Ungläubigen dem Tode geweiht. Somit erscheint die Hinwendung zum Glauben als Hinwendung zum Leben beziehungsweise, in Analogie zur Auferstehung Jesu Christi, als Erweckung vom Tode.