Die Helvetier waren ein keltischer Volksstamm, der im 1. Jahrhundert v. Chr. im heutigen schweizerischen Mittelland sowie in Südwestdeutschland siedelte. Die Helvetier sind vor allem wegen ihrer Rolle in den Berichten von Julius Caesar über den Gallischen Krieg bekannt.
Nach Julius Caesar bestanden um 60 v. Chr. vier helvetische Teilstämme (pagi), von denen er die Verbigener und die Tiguriner nennt. Auch Poseidonios nennt vier Teilstämme, darunter die Tougener und Toutonen. Es ist umstritten, ob letzterer Teilstamm mit den von Livius als Germanen bezeichneten Teutonen identisch ist.[1]
Nach dem Abzug der Römer Anfang des 5. Jahrhunderts waren die Helvetier im 400 Jahre römisch kultivierten Alpenvorland Teil der bodenständigen Bevölkerung und vermischten sich auf Dauer mit den nun zuziehenden alamannischen Siedlern. Eine Zwangsassimilation wird in der Forschung nicht mehr angenommen, da auch noch zu dieser Periode das Gebiet nur schwach besiedelt war.
Bei der Gründung der Helvetischen Republik 1798 wurde wieder ein Bezug des schweizerischen Gebiets zu den Helvetiern hergestellt. Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 wurde als offizielle Bezeichnung der Schweiz nebst dem Namen in den vier Landessprachen zusätzlich die sprachenübergreifende lateinische Bezeichnung Confoederatio Helvetica eingeführt.