Unter Henotheismus (altgriechisch εἷς heîs „einer“, Gen. ἑνός henós, und θεός theós „Gott“) – auch als Summodeismus bezeichnet – versteht man die besondere Verehrung einer Gottheit, die für einen begrenzten Zeitraum aus einer ethnischen Götterwelt ausgewählt wurde. Insofern wird die Verehrung anderer untergeordneter Götter nicht wie im Monotheismus der abrahamitischen Religionen prinzipiell ausgeschlossen.
Ein ähnlicher Begriff ist Monolatrie: die Verehrung einer Stammesgottheit ohne zeitliche Begrenzung.[1]
Der Begriff Henotheismus wurde von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling eingeführt[2] und vom Indologen Friedrich Max Müller (1823–1900) popularisiert.