Inkulturation bezeichnet den Prozess, Gedanken und Praktiken, die in einer Kultur entstanden oder zum Ausdruck gebracht wurden, auf angemessene Weise in eine andere einzubringen, wobei es im Rahmen eines reziproken hermeneutischen Prozesses zu einer gegenseitigen Befruchtung der Kulturen kommt. Der Begriff ist seit Mitte der 1970er Jahre zu einem „theologischen Grundbegriff“[1] avanciert.
- ↑ Konrad Hilpert: Inkulturation. Anspruch und Legitimation einer theologischen Kategorie. In: Konrad Hilpert und Karl-Heinz Ohlig (Hg.): Der eine Gott in vielen Kulturen. Inkulturation und christliche Gottesvorstellung, Zürich Benziger, 1993, ISBN 3-545-24114-9, S. 16.
Das erste kirchliche Dokument, das ausdrücklich von „Inkulturation“ sprach, war das Dekret 5 Inkulturation des christlichen Glaubens und Lebens der 32. Generalkongregation der Jesuiten, die vom
2. Dezember 1974 bis 7. März 1974 in Rom tagte (Englischer Text). Zugleich beschloss man dort die Einsetzung einer Kommission zur Förderung der Inkulturation.