Jemen-Krise

Die Jemen-Krise ist eine Mischung interner Konflikte konfessioneller und politischer Natur, die seit Anfang des 21. Jahrhunderts im Jemen stattfinden.[1] Derzeit ist das Land von zwei Aufständen betroffen: dem der salafistisch-dschihadistischen al-Qaida auf der arabischen Halbinsel und den angeschlossenen Gruppen seit 2001 und dem 2004 durch die Huthi ausgelösten Huthi-Konflikt.[2][3]

Die jemenitische Krise intensivierte sich als Jemenitische Revolution 2011–2012, die als Teil des Arabischen Frühlings das diktatorische Regime Ali Abdullah Salihs von der Macht entfernte.[4][5][6] Nachdem Salih Anfang 2012 als Teil einer zwischen der jemenitischen Regierung und Oppositionsgruppen vermittelten Vereinbarung zurücktrat, bemühte sich die vom bisherigen Vizepräsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi geführte neue Regierung, die turbulente politische Landschaft des Landes zu vereinigen und die Bedrohungen durch Militante wie al-Qaida und die seit Jahren aufständischen Huthis unter Kontrolle zu bringen.[7][8] 2014 nahmen die Huthi die Hauptstadt Sanaa ein und zwangen Hadi, eine Einheitsregierung mit anderen Gruppen zu bilden, während die Hauptstadt stark terroristischen Operationen von al-Qaida ausgesetzt war. Nachdem die Verhandlungen mit anderen Gruppen, unter anderem der sunnitischen al-Islah scheiterten, übten die Rebellen weiterhin starken Druck auf die geschwächte Regierung aus, sodass der Präsidentenpalast und die private Residenz des Präsidenten Ziel von Angriffen blieben. Hadi erklärte im Januar 2015 zusammen mit seinen Ministern seinen Rücktritt, was vom jemenitischen Parlament zurückgewiesen wurde. Im folgenden Monat erklärten die Huthis ihre Kontrolle über die Regierung, lösten das Parlament auf und installierten ein Interim-Revolutionskomitee unter der Führung von Mohammed Ali al-Huthi, Vetter des Huthi-Führers Abdul-Malik al-Huthi.[9][10]

Der Südjemen-Aufstand endete im März 2015 und mündete in den Jemenitischen Bürgerkrieg. Am 25. März 2015 begann die Militärintervention im Jemen. Sie wird von Saudi-Arabien geleitet, die anderen daran beteiligten Staaten sind Ägypten, Bahrain, Jordanien, Katar, Kuwait, Marokko, der Senegal, der Sudan und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die erste Phase der Militärintervention hieß Operation Decisive Storm, die von der Operation Restoring Hope abgelöst wurde.

  1. Carsten Wieland: Stellvertreterkrieg im Jemen. In: Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (Hrsg.): Internationale Politik. Das Magazin für globales Denken. Nr. 2, März 2021, ISSN 1430-175X, S. 9–12.
  2. U.S. Fears Chaos as Government of Yemen Falls. The New York Times, 22. Januar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  3. Breakdown in Yemen – Yemen’s descent toward civil war can’t be ignored. usnews.com, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  4. Silvana Toska: Shifting balances of power in Yemen’s crisis. Washington Post, 26. September 2014, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  5. Hamza Hendawi: Yemen's crisis reflects arc of Arab Spring revolts. Yahoo! News, 12. Oktober 2014, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  6. Mona al-Naggar: In Yemen, Hard Times Remain a Constant as Rebels Take Charge. The New York Times, 6. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  7. Meet The Group That Now Rules Yemen. BuzzFeed, 6. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  8. Al-Qaeda thrives in Yemen amid weak security, stalled dialogue. Al Arabiya, 6. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  9. Ahmed al-Haj: Yemen’s Shiite rebels announce takeover of country. The Columbian, 6. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).
  10. Houthi militia installs ‘presidential council’ to run Yemen. Middle East Eye, 6. Februar 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015 (englisch).

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