Die Medizinische Kodierfachkraft (engl. medical coder) ist ein Beruf im Krankenhaus, bei Krankenkassen oder beim Medizinischen Dienst. Die Haupttätigkeit ist die ausführliche Analyse der Patientenakte und die anschließende Erfassung der ärztlichen Leistungen mittels Fallpauschalen nach den Richtlinien im G-DRG-System.[1][2]
Die in den Patientenakten dokumentierten Krankheiten (Diagnosen und Symptome) werden in ICD-10 Codes, also eine maschinenlesbare Kombination aus Buchstaben und Zahlen verschlüsselt. Durchgeführte medizinische Leistungen (Prozeduren, Diagnostik und Operationen) werden ebenfalls für die Abrechnung und den Datenaustausch mit den Krankenkassen in sogenannte Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS Codes) umgewandelt. Diesen Datentransfer nennt man Kodierung.
Ursprünglich wurde die Kodierung von den Ärzten selbst erledigt, inzwischen wird diese Tätigkeit in der Regel an die Medizinischen Kodierfachkräfte delegiert. Die Erfassung der Leistungen bildet die Grundlage für die nachfolgenden Tätigkeiten im Medizincontrolling, sodass eine Ausbildung auch als Zusatzqualifikation erworben werden kann.
Die Berufsbezeichnung Medizinische Kodierfachkraft und die Ausbildungswege sind nicht gesetzlich geschützt. Zahlreiche Institute bieten teils IHK-zertifizierte Ausbildungen und Weiterbildungen an, manche Hochschulen auch Studiengänge.[3][4][5]