Kontinentalphilosophie (englisch continental philosophy) ist ein vor allem in der englischsprachigen Philosophie gebräuchlicher Sammelbegriff für verschiedene Strömungen der in Kontinentaleuropa (insbesondere Deutschland und Frankreich) betriebenen Philosophie, denen gemein ist, dass sie in empirisch und logisch-analytisch geprägten Schulen, wie sie lange Zeit im angelsächsischen Raum vorherrschten, kaum Anklang gefunden haben. Teils werden auch andere Unterscheidungskriterien, etwa methodischer, inhaltlicher oder institutioneller Art, vorgeschlagen.
Kontinentalphilosophie umfasst ein weites Spektrum sehr unterschiedlicher philosophischer Schulen. Dazu zählen der deutsche Neohegelianismus, die Phänomenologie, die Hermeneutik, die Werke Schopenhauers, Nietzsches und Kierkegaards, verschiedene Spielarten des Marxismus, die Kritische Theorie, die Psychoanalyse, die französische Existenzphilosophie, Strukturalismus, Dekonstruktion und Poststrukturalismus sowie der Feminismus französischer Prägung. Viele dieser kontinentalen Denker oder Schulen werden aus Sicht einiger dezidiert analytischer Philosophen kritisch beurteilt, etwa, weil die vertretenen Positionen unklar und unpräzise dargestellt, nicht überprüfbar oder unplausibel seien. In derartigen Beurteilungen wird der Ausdruck Kontinentalphilosophie oft pejorativ verwendet.