Als Limes Pannonicus (deutsch „Pannonischer Limes“) wird der rund 420 Kilometer lange, vom Kastell Klosterneuburg in Österreich bis zum Kastell Belgrad (Singidunum) im heutigen Serbien reichende Teil des Donaulimes bezeichnet. Die Besatzungen seiner Kastelle schützten seit Augustus (31 v. Chr.–14 n. Chr.) und bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts die pannonischen Provinzen gegen Angriffe aus dem Norden. Stellenweise erstreckte sich dieser Limesabschnitt auch über den Strom in das Gebiet des Barbaricums.
Der Donaulimes gehörte zu den unruhigsten Gebieten im europäischen Teil des Römischen Reiches. Pannonien war während der mehr als 400 Jahre dauernden römischen Herrschaft eine der wichtigsten Provinzen, insbesondere nach der Aufgabe Dakiens 271 n. Chr., da ab diesem Zeitpunkt die Völkerwanderung den Druck auf diesen Limesabschnitt noch weiter erhöhte. Auch auf das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Zivilbevölkerung hatte der Limes großen Einfluss, da sein Hinterland eines der wichtigsten Nachschubgebiete für die Grenztruppen war und diese die Garanten für die rasche Romanisierung der Provinz waren.[1]
Die Mehrzahl der Besatzungstruppen war in Kastellen, Kleinkastellen, Wachtürmen, Burgi und befestigten Brückenköpfen stationiert, die in regelmäßigen Abständen entlang des Flussufers errichtet waren. Im Ernstfall erhielten diese Einheiten Unterstützung von den Legionen, die in den vier großen Militärzentren mit städtischem Charakter ihr Hauptquartier hatten. Mit dem Vorstoß an die Donau verwickelte sich das Römische Reich in eine lange Reihe von Konflikten mit transdanubischen germanischen und sarmatischen Barbaren- und Wandervölkern, die im 5. Jahrhundert zum Zusammenbruch des westlichen Teilreiches führten.