Eine Luftfahrtallianz ist eine strategische Kooperation von mehreren Luftfahrtunternehmen (Fluggesellschaften). Dabei bleiben die Unternehmen rechtlich eigenständig.[1]
Die Vorläufer aller heutigen Luftfahrtallianzen waren die beiden Konsortien ATLAS und KSSU, denen am Ende der 1960er-Jahre mehrere europäische Fluggesellschaften beitraten. Diese Konsortien dienten zunächst dazu, die Betriebs-, Wartungs- und Schulungskosten bei der Indienststellung der damals neuartigen Großraumflugzeuge so gering wie möglich zu halten. In den Folgejahren entwickelten sich aus der Zusammenarbeit unter anderem standardisierte Wartungsverfahren sowie einheitliche Schulungsprogramme für Piloten und das technische Personal. Zudem legten beide Konsortien eine Reihe von Normen für Flugzeugbauteile fest (z. B. bei Galleys) und teilten die Wartungsarbeiten an ihren Flugzeugen untereinander auf. Beide Konsortien blieben bis Mitte der 1990er-Jahre bestehen.
Die heutigen Allianzen legen den Schwerpunkt weniger auf eine technische Zusammenarbeit, sondern auf den Flugbetrieb. Hierzu stimmen die Gesellschaften ihre Flugpläne aufeinander ab und nutzen dazu Elemente wie gemeinsame Vielfliegerprogramme, einheitliche Buchungssysteme und eine gegenseitige Vermietung von Sitzplätzen in ihren Flugzeugen (siehe Codeshare).[2]
Allianzen zwischen Fluggesellschaften werden heute vor allem auch deshalb gebildet, weil das Luftfahrtrecht national organisiert ist. Innerhalb eines Landes dürfen nur inländische und durch bilaterale Abkommen dazu ermächtigte Fluggesellschaften fliegen, zwischen zwei Ländern ist stets ein bilaterales Abkommen erforderlich. Aufgrund der nationalen Struktur dieser Abkommen würden bei einer grenzüberschreitenden Fusion von Fluggesellschaften diese einen Teil ihrer Landerechte verlieren. Trotz geringerer Einsparungsmöglichkeiten wird deshalb Allianzen meist der Vorzug gegeben.