Maxixe

Der Maxixe (gelegentlich auch Machiche oder Matchiche geschrieben) ist ein brasilianischer Tanz im 2/4-Takt, der auch als Brasilianischer Tango bekannt geworden ist. Er entstand zwischen 1870 und 1880 in Rio de Janeiro aus Vorläufern des Tango Argentino (Candombe und Milonga), aus der kubanischen Habanera und beeinflusst von der Polka und dem afrobrasilianischen Lundu. Der Maxixe gilt als erster städtischer Modetanz Brasiliens. Wie der Tango wurde auch der Maxixe in den USA und in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär. Heute ist der Maxixe kaum noch verbreitet, da er vom Samba verdrängt wurde, den er auch beeinflusst hat.

Ein Maxixe des Komponisten Agustín Barrios Mangoré wurde Anfang des 20. Jahrhunderts so populär, dass er sogar in Werken der klassischen Musik wie Ein Amerikaner in Paris von George Gershwin (1928) oder dem Klavierkonzert von Francis Poulenc (1949) zitiert wurde. Ein Berliner Subtext[1] zu diesem Maxixe lautet:

Wenn meine Frau sich auszieht,
Wie die dann aussieht,
Dann hat sie krumme Beene
Und falsche Zähne.[2]

Eine Variante dieses Textes wird in dem Schauspiel Der Hauptmann von Köpenick (1930) von Carl Zuckmayer zitiert. Er lautet:

Wenn meine Frau sich auszieht,
Wie die denn aussieht,
Die Beene wie zwee Kiepen,
Et is zum Piepen.

  1. einen Text mit dieser Anfangszeile, der die Putzsucht der Frauen geißelt, singt Gustav Schönwald auf der Grammophonplatte
  2. Lukas Richter: Mutter, der Mann mit dem Koks ist da. Berliner Gassenhauer. 2. Auflage. VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977, S. 138.

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