Der Melbourne Cup ist nach „The Everest“ ($ AUD 14 Mio.) das höchstdotierte Pferderennen in Australien und Ozeanien und gleichzeitig das höchstdotierte Langstreckenrennen der Welt. Das Gesamtpreisgeld des Melbourne Cups beträgt etwa 8 Mio.[1] A$, von denen gut die Hälfte an den Sieger geht. Das ist deutlich mehr als beim Kentucky Derby, aber weniger als beim Dubai World Cup, welcher über eine kürzere Distanz gelaufenen wird.
„The race that stops a nation“[2] findet jedes Jahr während des australischen Frühlings am ersten Dienstag im November auf dem Flemington Racecourse im Norden von Melbourne vor über 100.000 Zuschauern statt. Vollblüter ab 3 Jahren laufen die ungewöhnlich lange 3,2 km Flachstrecke der Gruppe-1-Prüfung auf Turf.
Der Melbourne Cup ist ein Gruppe I-Rennen für 3-jährige und ältere Pferde. Er wird seit 1861 als Handicaprennen, d. h. mit Gewichtszulage, über eine Strecke von zwei Meilen ausgetragen. 1972 wurde die Distanz wegen der Einführung des Dezimalsystems in Australien auf 3.200 Meter leicht gekürzt. Ab 1877 wurde der Tag im Umland von Melbourne zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Heutzutage ist das Rennen Teil des gut einen Monat dauernden Spring Racing Carnival. Am Donnerstag nach dem Melbourne Cup Day gibt es ein weiteres großes Rennen, das Crown Oaks. Für diesen Tag sind auch die Bezeichnungen Oaks Day und Ladies Day geläufig.[3]
Den Streckenrekord stellte 1990 Kingston Rule mit einer Zeit von 3 Minuten und 16 Sekunden auf. Die Jahre 2003 bis 2005 sahen mit Makybe Diva zum ersten Mal einen Dreifachsieger. Zuvor hatten vier Pferde bereits zweimal gesiegt. 2014 siegte mit dem von Andreas Wöhler trainierten Protectionist zum ersten Mal ein deutsches Pferd. 2015 siegte mit Michelle Payne zum ersten Mal eine Frau bei dem Rennen.[4]
Im Rahmen des Melbourne Cups werden in Australien im Freundeskreis bzw. im Kreis der Arbeitskollegen regelmäßig Calcutta sweepstakes veranstaltet, wobei diese Wettart speziell im Zusammenhang mit diesem Rennen überaus populär ist.