Memristor

Ein Memristor – der Name ist ein Kofferwort aus englisch memory (Speicher) und resistor (elektrischer Widerstand) – ist ein hypothetisches passives elektrisches Bauelement, das zwischen seinen beiden Anschlüssen einen elektrischen Widerstand aufweist, der mit hindurchgeflossener Ladung größer oder kleiner wird, je nach Richtung. Stromlos ist die Spannung null und der Widerstand bleibt erhalten. Der Memristor wurde neben dem Widerstand, dem Kondensator und der Spule als viertes fundamentales passives Bauelement angesehen. Es wurde jedoch gezeigt, dass es nur drei fundamentale passive Bauelemente geben kann und der Memristor ein aktives Bauelement ist.[1][2]

Als Memristoren werden auch verschiedene in der Entwicklung befindliche[3] Bauelemente bezeichnet, die sich näherungsweise so wie postuliert verhalten. Integrierte Schaltungen mit vielen solchen Elementen sollen Datenverarbeitung und -Speicherung vereinen und sich für neuronale Netze eignen.[4]

  1. Sascha Vongehr, Xiangkang Meng: The Missing Memristor has Not been Found. Scientific Reports 5, 2015, doi:10.1038/srep11657 (freier Volltext).
  2. Isaac Abraham: The case for rejecting the memristor as a fundamental circuit element. In: Scientific Reports. 2018, doi:10.1038/s41598-018-29394-7. (freier Volltext).
  3. Satyajeet Sahoo, S.R.S. Prabaharan: Nano-Ionic Solid State Resistive Memories (Re-RAM): A Review. In: Journal of Nanoscience and Nanotechnology, 17, 2017, doi:10.1166/jnn.2017.12805; researchgate.net (PDF).
  4. Olga Krestinskaya, Alex Pappachen James, Leon O. Chua: Neuro-memristive Circuits for Edge Computing: A review. arXiv:1807.00962, 2018.

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