Mogontiacum (auch Moguntiacum) ist der lateinische Name der heutigen Stadt Mainz, den diese während ihrer fast 500-jährigen Zugehörigkeit zum Römischen Reich trug. Seinen Ursprung hatte Mogontiacum in dem 13/12 v. Chr. von Drusus erbauten Legionslager, das strategisch günstig auf einer Anhöhe über dem Rhein und gegenüber der Mainmündung an der römischen Rheintalstraße lag.
Die sich rheinabwärts ausbreitenden Zivilsiedlungen (vici) im Umfeld des Lagers wuchsen schnell zu einer größeren, städtisch geprägten Siedlung zusammen. Allerdings war Mogontiacum im Gegensatz zu Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) oder Augusta Treverorum (Trier) bis in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts primär ein Militärstandort und war überdies offenbar auch keine colonia. Dies hatte zur Folge, dass die Stadt nie den urbanen Charakter der anderen großen Römerstädte in Deutschland aufwies. Dennoch wurden auch hier mehrere Monumentalbauten errichtet, denn Mogontiacum war spätestens ab dem Jahr 90 Provinzhauptstadt der römischen Provinz Germania superior mit Sitz des Statthalters. Nach der Mitte des 3. Jahrhunderts, als das Dekumatland geräumt wurde, wurde Mogontiacum wieder Grenzstadt und in den nächsten 150 Jahren mehrfach von Angehörigen verschiedener Germanenstämme verwüstet. Nach dem Ende der römischen Periode, spätestens aber um 470 gehörte Mogontiacum nach einer kurzen Übergangsphase zum Fränkischen Reich.
In der heutigen Stadt Mainz sind einige bedeutende Überreste von Mogontiacum erhalten geblieben, beispielsweise das römische Bühnentheater, die Große Mainzer Jupitersäule, der Drususstein und die Römersteine, Überreste des Aquäduktes des Legionslagers. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Landesmuseum Mainz und das Museum für Antike Schifffahrt bewahren eine Vielzahl von Funden aus der römischen Zeit von Mainz auf.