Nordniederdeutsch

Nordniederdeutsch (Nndt.) [ˈnɔʁtˌniːdɐdɔɪ̯ʧ] oder auch Nordniedersächsisch ist ein Dialektverband innerhalb des Westniederdeutschen (Niedersächsischen im engeren Sinne). Die Bezeichnung „Nordniedersächsisch“ bezieht sich nicht geografisch auf den Norden des deutschen Bundesland Niedersachsen, sondern auch auf die nördlicheren Sprachgebiete Schleswig-Holsteins, und setzt sich auch jenseits der deutsch-niederländischen Staatsgrenze (Nedersaksisch) fort.[1]

Dieser Dialektverband wird vor allem durch seine höhere Medienpräsenz vermeintlich als „Standard-Niederdeutsch“ angesehen, da es im überwiegenden Teil Norddeutschlands, einschließlich des Großteils Niedersachsens, Bremens und Schleswig-Holsteins, verstanden und gesprochen wird. Mit Ausnahme des ostfriesischen Niederdeutsch, das starkes friesisches Substrat, zahlreiche Diphthongierungen und niederländischen Spracheinfluss aufweist, sind alle Subgruppen des Nordniederdeutschen untereinander leicht verständlich. Durch die mediale Verbreitung in Radio und Fernsehen weist es teilweise die Funktion einer Standardsprache innerhalb des Niederdeutschen auf, ohne eine zu sein.

  1. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 3., neubearbeitete Auflage. J. B. Metzler, Stuttgart 2005, ISBN 3-476-02056-8, Eintrag „Nordniederdeutsch“, S. 446–447.

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