OHV-Ventilsteuerung

OHV-Ventilsteuerung mit Stoßstangen und Kipphebel

Die OHV-Ventilsteuerung (englisch overhead valves‚ „Überkopfventile“, deutsch „hängende Ventile“) ist eine Bauform des Ventiltriebs von Viertakt-Hubkolben-Verbrennungsmotoren, bei der die Einlass- und Auslass-Ventile im Zylinderkopf angeordnet sind. Die Ventile werden in der Regel von einer untenliegenden Nockenwelle über Stößel, Stoßstangen und Kipphebel betätigt; der OHV-Motor des Tatra-77-Pkw kommt jedoch dank sehr langer Kipphebel („Schwinghebel“) ohne Stößel und ohne Stoßstangen aus. Auch manche Zweitakt-Dieselmotoren mit Gleichstromspülung, wie etwa langsamlaufende Schiffsdieselmotoren, haben hängende Auslassventile, die aber auch hydraulisch betätigt sein können.

Mit Hilfe der Bewegungsrichtung der Ventilöffnung in Bezug auf die Kolbenbewegung definiert die DIN-Norm 1940 die Begriffe „obengesteuerter“ und „untengesteuerter Motor“, sie enthält aber keine Definition für die OHV-Ventilsteuerung. Aus dem Begriff selbst geht die Lage der Nockenwelle nicht hervor. In der Regel benutzt man die Bezeichnung OHV für Motoren, bei denen die Nockenwelle im Kurbelgehäuse – also „untenliegend“ – platziert ist.

Ist die Nockenwelle im Zylinderkopf, spricht man von einer OHC-Ventilsteuerung (overhead camshaft, obenliegende Nockenwelle), bei zwei Nockenwellen von DOHC (double overhead camshaft). DOHC bedeutet nicht automatisch vier Ventile je Brennraum (Mehrventiltechnik); grundsätzlich können mit den zwei obenliegenden Nockenwellen auch je ein Ventil pro Brennraum betätigt werden. Als OHC-Variante stellte Opel von ca. 1965 bis ca. 1994 sogenannte „CIH-Motoren“ (camshaft in head, Nockenwelle im Zylinderkopf) her.


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