Polioimpfstoff

Ein Polioimpfstoff ist ein Impfstoff zur Prophylaxe einer durch das Poliovirus hervorgerufenen Poliomyelitis. Zwei grundlegend verschiedene Impfstoffe stehen zur Verfügung: seit 1955 eine von Jonas Salk entwickelte inaktivierte Polio-Vakzine, abgekürzt IPV, sowie seit 1960 eine von Albert Sabin entwickelte orale Polio-Vakzine, abgekürzt OPV.[1] Mit dem Einsatz beider Impfstoffe, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben,[2][3] wurde die Zahl der Poliomyelitis-Erkrankungen seit den 1950er Jahren weltweit drastisch reduziert.

Zur Grundimmunisierung von Kindern und Jugendlichen wird in Deutschland seit 1998 nur noch der inaktivierte Polioimpfstoff eingesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mit einigen anderen Organisationen das Ziel, im Rahmen der 1988 beschlossenen Global Polio Eradication Initiative (GPEI)[4] das Poliovirus vor allem durch Impfungen mit OPV und abschließender Umstellung auf IPV[5] weltweit auszurotten.

  1. Sabine Reiter: Poliomyelitis. In: Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg (Hrsg.): Impfkompendium. 8. Auflage. Georg Thieme Verlag, 2015, ISBN 978-3-13-498908-3, S. 257, doi:10.1055/b-0035-127596.
  2. T. Jacob John: Role of injectable and oral polio vaccines in polio eradication, doi:10.1586/14760584.8.1.5
  3. Matthew R. Behrend et al.: A quantitative survey of the literature on poliovirus infection and immunity. In: International journal of infectious diseases: IJID: official publication of the International Society for Infectious Diseases. Band 18, Januar 2014, S. 4–13, doi:10.1016/j.ijid.2013.09.005, PMID 24246740.
  4. Global Polio Eradication Initiative
  5. WHO: Poliomyelitis und Impfstoffe zu ihrer Ausrottung – Fragen und Antworten, online 8. April 2016

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