Shewa, Schewa, Schoa oder Shoa (amharisch ሽዋ šäwa) ist eine historische Provinz Äthiopiens.
Das Kerngebiet liegt ungefähr in der Mitte des heutigen Äthiopien im Umland des neuzeitlichen Addis Abeba und ist von Gebirgen geprägt. Im Norden reicht die Region fast an den Fluss Jarra, welcher die Grenze zwischen Shewa und Wollo markiert, im Süden liegen ihre Grenzen bei der Stadt Awassa, im Osten umfasst sie das ehemalige Sultanat Ifat. Sie besitzt im Wariro (3898 m) im Guragegebirge ihre höchste Erhebung. Im Süden und Osten des Landes fließt der Awash, im Nordosten der Abbai, dem die hauptsächlichsten Bergströme des Landes, darunter der Dschamma, zuströmen. Im Norden wird das Hochland von Shewa von weiteren Hochländern durch eine schmale Ebene getrennt. Aufgrund dieser besonderen Lage ließ sich Shewa leicht verteidigen und konnte selbst bei Verlust mehrerer umliegender Länder seine gewohnte Regierungsarbeit fortsetzen. In der Vergangenheit war Shewa dadurch wenig von Ereignissen in der äthiopischen Politik beeinflusst. Hin und wieder bildete es einen sicheren Zufluchtsort und war zu anderen Zeiten vom Rest Äthiopiens durch die von Feinden beherrschten Ebenen getrennt.
Die alte Hauptstadt war Ankober. Während der feudalen Zersplitterung im 18. und 19. Jahrhundert blieb Shewa im Krieg gegen Amhara und Tigray das wichtigste der Kleinkönigreiche Äthiopiens. Die Salomonische Dynastie des letzten Kaisers Haile Selassie kam von dort. Der berühmteste König von Schoa war Menelik, der spätere Kaiser Menelik II. von Äthiopien und Gründer von Addis Abeba.