Translatologie

Die Translatologie ist die Wissenschaft vom Dolmetschen und Übersetzen. Im deutschen wissenschaftlichen Diskurs herrscht die Bezeichnung Translationswissenschaft vor. Gelegentlich wird sie auch einfach als Übersetzungswissenschaft bezeichnet, obwohl diese Benennung streng genommen die ebenfalls zur Translatologie gehörige Dolmetschwissenschaft ausschließt.

Die Unterscheidung zwischen Übersetzen und Dolmetschen in der modernen Translationswissenschaft geht auf Otto Kade zurück, wobei der Übersetzungswissenschaftler selbst den Begriff der Translationswissenschaft aber als befremdlich ablehnte. Als Unterscheidungskriterium gilt hierbei die Möglichkeit der wiederholten Korrigierbarkeit, was einen fixierten Ausgangs- und Zieltext voraussetzt. Übersetzt wird demnach ein (meist schriftlich) fixierter Ausgangstext aus einer Sprache in einen ebenso fixierten Zieltext in einer anderen Sprache; gedolmetscht wird dagegen ein nicht fixierter und/oder einmalig dargebotener (meist mündlicher) Ausgangstext in einen nicht fixierten Zieltext.

Im Gegensatz zur Translatologie selbst beschäftigt sich dieser Artikel nicht mit maschineller Übersetzung und computerunterstützter Übersetzung (computer-assisted translation, CAT), da hierzu eigene Artikel existieren.

Die Translatologie versteht sich als Interdisziplin. Neben ihren (im nächsten Abschnitt erläuterten) Kerngebieten befasst sie sich auch mit Fragestellungen der Linguistik, Computerlinguistik, Fachsprachenforschung, technischen Dokumentation, Terminologielehre und Terminographie/Lexikographie, Kultursoziologie, Kommunikationswissenschaft sowie Psychologie/Gehirnphysiologie.


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