Weihnachtskrippe

Hauskrippe, Deutschland
Ausschnitt aus einer über Jahrzehnte entstandenen privaten Krippenlandschaft, ausgestellt im Stadtmuseum Mülheim-Kärlich

Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der biblischen Weihnachtsgeschichte mit Menschen-, Engel- und Tierfiguren, teilweise nur mit offenem Krippenstall, teilweise in einer aufwändigen Modelllandschaft. Diese ist meist an nicht historischen orientalischen Bezügen orientiert und soll die Gegend von Bethlehem darstellen. Die oft in den Alpen lebenden Schnitzer haben aber auch ihre Heimat adaptiert und sogenannte Alpenländische Krippen gestaltet, gleiches gilt bspw. auch für die Santons der Provenzalischen Krippen, die mit regionaltypischen Accessoires ausgestattet sind. Der Mittelpunkt ist die Krippe, in der Jesus Christus als neugeborenes Kind liegt. Im Deutschen steht der Begriff Krippe deshalb als pars pro toto für das ganze dreidimensionale Weihnachtsbild.[1] Viele Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventszeit mit jener des Dreikönigsfests. In einem erweiterten Sinn können auch andere Modelllandschaften mit Szenen aus dem Leben Jesu als Krippen bezeichnet werden.

Nach Vorformen im Hoch- und Spätmittelalter war die 1562 von Jesuiten in Prag mit Figuren aufgebaute Weihnachtsszene die erste Krippe im heutigen Sinn. Im Kontext der Gegenreformation wurden Weihnachtskrippen durch die Orden der Jesuiten, Serviten und Franziskaner gefördert.

  1. Karl-Heinrich Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. Überarbeitete Auflage. Beck, München 1998, S. 199.

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