16. Jahrhundert

Das 16. Jahrhundert begann am 1. Januar 1501 und endete am 31. Dezember 1600. Es dauerte wegen der gregorianischen Kalenderreform von 1582 nach dem julianisch-gregorianischen Kalender nur 36514 Tage.

Die Weltbevölkerung zu Beginn dieses Jahrhunderts wird im Mittel auf 440 Millionen Menschen geschätzt, während sie zum Ende des Jahrhunderts schätzungsweise auf 560 Millionen Menschen anstieg.[1] Der globale Austausch von Gütern und Ideen erreichte eine nie zuvor gekannte Intensität und Qualität. Die iberischen Reiche etablierten ein weltumspannendes Handelsnetz, in das sie Amerika integrierten. Amerikanische Güter gelangten sowohl nach Europa als auch nach Asien und Afrika und erweiterten das dortige Lebensmittelangebot. Umgekehrt gelangten zahlreiche Kulturpflanzen und vor allem Nutztiere von Europa nach Amerika. Einerseits ging die indigene Bevölkerung durch die von Europäern mitgebrachten Epidemien stark zurück, anderseits gab es eine starke Einwanderung aus Afrika und Europa. Die lateinische Christenheit Europas spaltete sich im Zuge der Reformation. Der eng mit der Reformation verknüpfte starke Anstieg gedruckter Werke vergrößerte die Bildung breiter europäischer Bevölkerungsschichten.

Während das am Rande Europas gelegene Russische Zarenreich seine Expansion nach Sibirien begann, expandierte das Osmanische Reich rund um das Mittelmeer und wandelte sich zu einer Großmacht mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. Weiter östlich entstanden mit dem iranischen Safawidenreich und dem indischen Mogulreich zwei weitere große islamische Großmächte. Wie im christlichen Europa wurde auch für die islamischen Schießpulver-Reiche die konfessionelle Ausrichtung als Merkmal zur gegenseitigen Abgrenzung immer wichtiger. Auf den südostasiatischen Inseln wurde der Islam zur vorherrschenden Religion. Chinas wirtschaftlicher Aufschwung ging mit einer Reduzierung der Standesunterschiede einher. In der zweiten Jahrhunderthälfte wurde das in viele Herrschaften zersplitterte Japan durch mehrere Feldherren geeint. Nach ihrer gescheiterten Invasion Koreas ließen die Japaner ein zerstörtes Land zurück.

Die uns bekannte Welt im Jahr 1555
  1. Andreas Weigl: Bevölkerungsgeschichte Europas: von den Anfängen bis in die Gegenwart. Böhlau Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-8252-3756-1, S. 40.

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