Abstraktum

Ein Abstraktum (pl. Abstrakta; lateinisch nomen abstractum, von abstractus „weggezogen, verallgemeinert“) ist in der Sprachwissenschaft ein Substantiv (Hauptwort), das etwas Nichtgegenständliches bezeichnet. Beispiele für typische Abstrakta sind Glaube, Glück und Sozialstaat. In der systematischen Sprachbeschreibung, der Grammatik, ist das Konkretum der Gegenbegriff, weil es etwas Dingliches oder Sachliches beschreibt, das sinnlich mit Händen, Augen, Nase, Zunge und Ohren erfahrbar ist.[1]

Am Anfang steht ein Denkprozess, der bestimmte Eigenschaften von nicht-dinglichen und dinglichen Einheiten zur Begriffsbildung in sprachliche Beschreibungen fasst. Dieser Prozess wird ganz allgemein – also auch außerhalb der Grammatik – als Abstraktion bezeichnet, als Überführen auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres.

  1. Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. Auflage. (2002)/Konkretum;
    Homberger: Sachwörterbuch zur Sprachwissenschaft (2000)/Konkretum;
    Ulrich: Linguistische Grundbegriffe. 5. Auflage. (2002)/Konkretum;
    Glück: Konkretum. In: Metzler-Lexikon Sprache. 3. Auflage. (2005).

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