Adolf Rudnicki

Grabstein Adolf Rudnicki (Powązki-Friedhof; Städtischer Friedhof, ehemaliger Militärfriedhof)

Adolf Rudnicki (geboren als Aron Hirschhorn am 22. Januar 1909 in Żabno[1]; gestorben am 14. November 1990 in Warschau) war ein polnischer Schriftsteller und Essayist. Nachdem er vor dem Zweiten Weltkrieg eine Reihe von Romanen, Erzählungen und Berichten veröffentlicht hatte, die von Naturalismus und Expressionismus beeinflusst waren und sich auch mit der jüdischen, insbesondere der chassidischen Kultur seiner Herkunft beschäftigten, wurde nach dem Krieg das Schicksal der Juden im Holocaust zum bestimmenden Thema seiner Prosa. Er selbst hatte die Besatzungszeit mit falscher Identität in Warschau überlebt und sich am Warschauer Aufstand beteiligt.

Rudnicki bekannte sich zum sozialistischen Realismus und definierte sich als jüdisch-polnischer Autor. In späteren Jahren wandte er sich offeneren Formen zu und hob den Wert der jiddischen Kultur hervor. Er lebte ab 1968 überwiegend in Paris und kehrte erst drei Jahre vor seinem Tod nach Warschau zurück.

  1. Józef Wróbel: Miara cierpienia. O pisarstwie Adolfa Rudnickiego. Towarzystwo Autorów i Wydawców Prac Naukowych „Universitas“, Krakau 2004, S. 19. In der Literatur findet sich auch häufig das Geburtsdatum 19. Februar 1912. Józef Wróbel erklärt dieses Geburtsdatum mit den Daten von Rudnickis falschen Papieren, mit denen dieser sich während der deutschen Besatzung als vorgeblicher Arier in Warschau versteckte. Józef Wróbel: Miara cierpienia. O pisarstwie Adolfa Rudnickiego. Towarzystwo Autorów i Wydawców Prac Naukowych „Universitas“, Krakau 2004, S. 32

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