Aerosol

Aerosole über Nord-Indien, Bangladesch und dem Golf von Bengalen

Ein Aerosol (IPA: [aeʁoˈzoːl][1][2][3], anhören, umgangssprachlich auch: [ɛːʁoˈzoːl]; Kunstwort aus altgriechisch ἀήρ āḗr, deutsch ‚Luft‘[4][5] und lateinisch solutio ‚Lösung‘) ist ein heterogenes Gemisch (Dispersion) aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen in einem Gas.

Die Schwebeteilchen heißen Aerosolpartikel oder Aerosolteilchen. Die kleinsten Partikel sind wenige Nanometer groß. Eine fixe Obergrenze gibt es nicht, jedoch sind Partikel, die innerhalb weniger Sekunden ausfallen, selten Gegenstand von Untersuchungen. Ein Aerosol ist ein dynamisches System und unterliegt ständigen Änderungen durch Kondensation von Dämpfen an bereits vorhandenen Partikeln, Verdampfen flüssiger Bestandteile der Partikel, Koagulation kleiner Teilchen zu großen oder Abscheidung von Teilchen an umgebenden Gegenständen.

Die Aerosolforschung beschäftigt sich unter anderem mit den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Aerosolpartikeln, der Entstehung und Generierung von Aerosolen, der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und der Auswirkung von atmosphärischen Aerosolen auf Sichtverhältnisse und auf das Klima.

Die Begriffe Aerosol und Feinstaub sind fachlich kaum voneinander zu trennen, die jeweilige Verwendung in den einzelnen Arbeitsbereichen eher historisch bedingt. International hat sich durch die Einführung des National Ambient Air Quality Standards (NAAQS) 1987 in den USA durch die Environmental Protection Agency die Bezeichnung Particulate Matter (PM) durchgesetzt. Hierbei erfolgt eine Größenangabe der Teilchen durch Hinzufügen einer Zahl, die den maximalen Durchmesser der Fraktion in Mikrometer beschreibt. Beispielsweise steht die Bezeichnung PM10 für ein Teilchengemisch mit einem maximalen Durchmesser von 10 µm.[6][7]

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbel, Max Mangold (†) und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. Der Duden in zwölf Bänden, Band 6. 7. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, S. 169.
  2. angepasst von: Aerosol, das. In: duden.de. Abgerufen am 2. November 2021.
  3. angepasst von: Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders: Deutsches Aussprachewörterbuch. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, S. 294.
  4. Stichwort „Aerosol“. In: Lexikon der Biologie. Spektrum.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Februar 2017; abgerufen am 20. Juli 2019.
  5. Stichwort „aer-, aero-“. In: Lexikon der Biologie. Spektrum.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juli 2019; abgerufen am 20. Juli 2019.
  6. Feinstaubrichtlinie. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 2. Februar 2022.
  7. Particulate Matter (PM) Basics. Environmental Protection Agency (EPA), 19. April 2016, abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).

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