Die Akkord-Skalen-Theorie (englisch chord scale theory) wurde im Verlauf der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts als methodisches Konzept der Jazz- und Popularmusik entwickelt und ist seither zu einem grundlegenden Bestandteil insbesondere der Jazzharmonik und darauf aufbauender Improvisationsstrategien geworden. Die Grundannahme der Akkord-Skalen-Theorie (im Weiteren als AST abgekürzt), nach der Akkorde und Skalen eine funktionale Einheit bilden, beruht auf dem Umstand, dass sowohl Akkordtöne innerhalb einer Oktave in skalarer Aufeinanderfolge, d. h. horizontal, als auch Tonleitern vertikal als Terzschichtung darstellbar sind.
Ausgehend von der engen Wechselbeziehung, die zwischen Akkord und Skala besteht, beschreibt die AST das tonale Potenzial, das in einem Akkord bzw. in einer Akkordfolge liegt. Damit erhebt sie den Anspruch, Musikern eine Systematik zu bieten, Akkorden jeweils als „passend“ befundene Skalentöne zuordnen zu können und somit als Grundlage für das Improvisieren, Arrangieren und Komponieren zu dienen.
Die maßgeblich vom Berklee College of Music propagierte und weiterentwickelte Systematik und Terminologie der AST hat sich zu einem internationalen Standard für Jazz- und Popmusiker entwickelt.