Georg Albrecht Alt (* 20. September 1883 in Stübach bei Diespeck, Franken, Königreich Bayern; † 24. April 1956 in Leipzig, DDR) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Bibelwissenschaftler. Sein Fach war das Alte Testament. Nach dem Ersten Theologischen Examen nahm Alt 1908 an einem Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in Jerusalem teil. Sein weiterer Berufsweg führte ihn immer wieder nach Palästina zurück, so dass bis 1935 eine Zweigleisigkeit zu beobachten ist:
Die beim DEI erworbene gründliche Kenntnis Palästinas ermöglichte es Alt, territorialgeschichtlich begründete Hypothesen unter anderem über die Landnahme der Israeliten und das Großreich Davids und Salomos aufzustellen. Mit seinen Arbeiten zum Gott der Väter und zum Apodiktischen Recht stellte er zwei viel rezipierte Hypothesen zur Religionsgeschichte bzw. zur Rechtsgeschichte des frühen Israel auf. Die Hauptthesen Alts waren bis in die 1970er Jahre in der deutschsprachigen Bibelwissenschaft fast konsensual akzeptiert, werden aber im 21. Jahrhundert so nicht mehr vertreten.
Alt bevorzugte die Form des Essays. Seinen akademischen Schülern blieb es vorbehalten, auf der Grundlage von Alts Arbeiten ein Gesamtbild der Geschichte Israels (Martin Noth, Siegfried Herrmann, Herbert Donner) und der Theologie des Alten Testaments (Gerhard von Rad) zu entwerfen.