Albrecht Alt

Albrecht Alt (1925)

Georg Albrecht Alt (* 20. September 1883 in Stübach bei Diespeck, Franken, Königreich Bayern; † 24. April 1956 in Leipzig, DDR) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Bibelwissenschaftler. Sein Fach war das Alte Testament. Nach dem Ersten Theologischen Examen nahm Alt 1908 an einem Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) in Jerusalem teil. Sein weiterer Berufsweg führte ihn immer wieder nach Palästina zurück, so dass bis 1935 eine Zweigleisigkeit zu beobachten ist:

  • Nach akademischen Stationen in Greifswald, Basel und Halle war Alt seit 1922 bis zu seiner Emeritierung 1955 Professor für Altes Testament an der Universität Leipzig. Dort war er von 1929 bis 1937 für die Edition der dritten Ausgabe der Biblia Hebraica verantwortlich.
  • Nachdem er 1912/1913 als Mitarbeiter an das Jerusalemer DEI zurückgekehrt und während des Ersten Weltkriegs als Unteroffizier in Palästina eingesetzt worden war, wurde ihm 1921 der Wiederaufbau des Instituts übertragen. Von 1924 bis 1931 leitete er selbst jährliche mehrmonatige Lehrkurse des DEI.

Die beim DEI erworbene gründliche Kenntnis Palästinas ermöglichte es Alt, territorialgeschichtlich begründete Hypothesen unter anderem über die Landnahme der Israeliten und das Großreich Davids und Salomos aufzustellen. Mit seinen Arbeiten zum Gott der Väter und zum Apodiktischen Recht stellte er zwei viel rezipierte Hypothesen zur Religionsgeschichte bzw. zur Rechtsgeschichte des frühen Israel auf. Die Hauptthesen Alts waren bis in die 1970er Jahre in der deutschsprachigen Bibelwissenschaft fast konsensual akzeptiert, werden aber im 21. Jahrhundert so nicht mehr vertreten.

Alt bevorzugte die Form des Essays. Seinen akademischen Schülern blieb es vorbehalten, auf der Grundlage von Alts Arbeiten ein Gesamtbild der Geschichte Israels (Martin Noth, Siegfried Herrmann, Herbert Donner) und der Theologie des Alten Testaments (Gerhard von Rad) zu entwerfen.


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