Ein Alphabet (frühneuhochdeutsch[1] von kirchenlateinisch alphabetum, von altgriechisch ἀλφάβητος alphábētos)[2] ist die Gesamtheit der kleinsten Schriftzeichen bzw. Buchstaben einer Sprache oder mehrerer Sprachen in einer festgelegten Reihenfolge. Die Buchstaben können über orthographische Regeln zu Wörtern verknüpft werden und damit die Sprache schriftlich darstellen. Die im Alphabet festgelegte Reihenfolge der Buchstaben erlaubt die alphabetische Sortierung von Wörtern und Namen beispielsweise in Wörterbüchern. Nach einigen Definitionen ist mit Alphabet nicht der Buchstabenbestand in seiner festgelegten Reihenfolge gemeint, sondern die Reihenfolge selbst.[3][4]
Die Bezeichnung Alphabet geht auf die ersten beiden Buchstaben des griechischen Alphabets zurück (Alpha – α, Beta – β). Ausgehend von den ersten drei Buchstaben des deutschen Alphabets (bzw. des lateinischen Alphabets) sagt man auch Abc.
Alphabetschriften gehören wie Silbenschriften zu den phonographischen Schriften und stehen damit im Gegensatz zu piktografischen oder logografischen Systemen, bei denen die Zeichen für Begriffe stehen (z. B. Rind, Sonnenaufgang, Freundschaft). Im Unterschied zu Silbenschriften bezeichnen alphabetische Buchstaben in der Regel jeweils nur einen Laut (Phonem). Damit wird die fürs Sprechenlernen schon einmal erbrachte Abstraktionsleistung (das Erlernen von Signifikanten für die Objekte des Alltags) hochgradig ins Schreiben hinübergerettet und deren Wiederholung für das Schreibenlernen eingespart. Eine Zwischenform aus Alphabetschrift und Silbenschrift sind die sogenannten Abugidas, zu denen die indischen Schriften gehören.
Das Alphabet dient auch dem Erlernen des Lesens und des Schreibens; eine Merkhilfe dazu waren die Buchstabentafeln; jemand, der lesen kann, wird darum als Alphabet bezeichnet,[5] das Gegenteil ist der Analphabet. Ein wichtiges Ziel von Kulturpolitik ist die Alphabetisierung der jeweiligen Bevölkerung – also die Beherrschung des Lesens und des Schreibens durch alle.