Altgriechisch | ||
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Zeitraum | etwa 800 bis 30 v. Chr. (literarisch bis 600 n. Chr.) | |
Ehemals gesprochen in |
zunächst südliche Balkanhalbinsel, dann östlicher Mittelmeerraum und griechische Kolonien | |
Linguistische Klassifikation |
indogermanische Sprachen, vielleicht Balkanindogermanisch (mit Armenisch und Albanisch)
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Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
– | |
ISO 639-2 |
grc (historische griechische Sprache bis 1453) | |
ISO 639-3 |
grc (historische griechische Sprache bis 1453) |
Altgriechisch (Eigenbezeichnung: ἡ ἑλληνική [γλῶσσα] hē hellēnikḗ [glṓssa] (Anm.) „die griechische Sprache“) ist die antike Sprachstufe der griechischen Sprache, einer indogermanischen Sprache im östlichen Mittelmeerraum, die einen eigenen Zweig dieser Sprachfamilie darstellt, möglicherweise über eine balkanindogermanische Zwischenstufe.
Unter dem Begriff Altgriechisch werden Sprachformen und Dialekte zusammengefasst, die zwischen der Einführung der griechischen Schrift (etwa 800 v. Chr.) und dem Ende der hellenistischen Ära (etwa 30 v. Chr.) und zumindest in der Literatur noch sehr viel länger, nämlich bis zum Ende der Antike (um 600 n. Chr.), verwendet wurden. Als Norm für das klassische Altgriechisch gilt der literarische attische Dialekt des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus, die Sprache von Sophokles, Platon und Demosthenes. Die Sprachstufe vor dem Altgriechischen war das mykenische Griechisch, das zwischen 1600 und 1100 v. Chr. belegt ist, die Sprachstufe nach dem Altgriechischen, zwischen etwa 600 und 1453 (Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen), wird gemeinhin als Mittelgriechisch oder byzantinisches Griechisch bezeichnet; das darauf folgende Neugriechische, die Amtssprache des modernen Griechenland, hat sich nachvollziehbar kontinuierlich aus dem Alt- bzw. Mittelgriechischen entwickelt.
Die altgriechische Sprache hat einerseits durch die Vermittlung durch das Lateinische, die wesentlichste Bildungssprache im westlichen Europa bis ins 19. Jahrhundert, andererseits durch die exemplarische erhaltene Literatur vor allem in den Bereichen Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichtsschreibung, Dichtung, Musik und Theater eine herausragende Bedeutung für das gesamte Abendland. Hinzu kommt ihre Bedeutung als Sprache des Neuen Testaments für Religion und Theologie des Christentums. Auch hat sie durch diesen Einfluss die anderen europäischen Sprachen geprägt: Eine Vielzahl von Lehnübersetzungen, Lehn- und Fremdwörtern hat in europäische Sprachen Eingang gefunden und wird in diversen Fachsprachen verwendet.
Der Sprachcode nach ISO 639 für Alt- und Mittelgriechisch (bis 1453) ist grc.[1][2][3]