Die Angelsachsen waren ein germanisches Sammelvolk, das ab dem 5. Jahrhundert Großbritannien besiedelte und zunehmend beherrschte.[1] Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts war die angelsächsische Kultur auf der Insel bereits dominant, da die römisch-keltische bzw. romano-britische Bevölkerung teils verdrängt und teils assimiliert worden war.[2] Als angelsächsische Periode wird die Zeit britischer Geschichte von etwa 450 bis 1066 angesehen, als schließlich die Normannen das Land eroberten.[1]
Das Sammelvolk der Angelsachsen bestand hauptsächlich aus Sachsen und Angeln. Als Verband treten diese Stämme mit aus Jüten, Friesen und Niederfranken bestehenden Gruppen ab dem 5. Jahrhundert auf. Zur Ethnogenese der Angelsachsen kam es, als sie nach ihrer Einwanderung von Teilen der keltisch-romanischen Vorbevölkerung Britanniens aufgenommen wurden.
Aus diesem Völkerverband bildete sich zunächst eine angelsächsische Kultur heraus. Später, ergänzt um Skandinavier, Dänen und im 11. Jahrhundert frankophone Normannen, formierte sich im Laufe der Zeit und der Entwicklungen im Hochmittelalter eine kulturell-ethnische Konstellation, die später als englische Nation und Kultur interpretiert wurde. Das Angelsächsische hat seine wesentlichen sprachlichen Wurzeln in der altsächsischen Sprache. Trotz 1500-jähriger unterschiedlicher Entwicklung finden sich noch viele Gemeinsamkeiten zwischen der englischen und der niedersächsischen Sprache.
Oft wird der Begriff im übertragenen Sinn in Bezug auf die Bewohner der Britischen Inseln und auf die englischsprachigen Völker in Nordamerika und Ozeanien (US-Amerikaner, Kanadier, Australier, Neuseeländer) genutzt.[3]