Anglikanismus (von lateinisch anglicanus „englisch“) ist eine christliche Konfession und bezieht sich auf Glaubenslehre und Kirchenordnung der „Kirche von England“ (Church of England) und ihrer Tochterkirchen. Die meisten dieser Tochterkirchen gehören zur Anglikanischen Gemeinschaft, einige haben sich aber von der Gemeinschaft getrennt und der Traditional Anglican Communion oder der Orthodox Anglican Communion angeschlossen.
Nach seinem auf die Caroline Divines des 17. Jahrhunderts zurückgehenden Selbstverständnis vertritt der Anglikanismus einen Mittelweg (via media) zwischen dem abendländischen Katholizismus, von dem man sich in der Reformation trennte, und dem Protestantismus. Er zeichnet sich durch eine große Kraft zur Integration unterschiedlicher theologischer Positionen aus. Als Grundlage gelten die Heilige Schrift, die Tradition und die Vernunft.[1]