Antifeminismus (von griechisch anti gegen, lateinisch femina ‚Frau‘, und „-ismus“) ist ein Oberbegriff für geistige, gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen und soziale Bewegungen, die sich pauschal gegen den Feminismus bzw. einzelne, mehrere oder sämtliche feministische Anliegen wenden.
Die ablehnende Haltung gegenüber dem Feminismus kann sich gegen eine Theorie zugunsten der Gleichstellung der Geschlechter in Gesellschaft und Politik richten, aber auch gegen eine organisierte Bewegung zur Durchsetzung dieser Gleichstellung sowie gegen das Geltendmachen der Ansprüche der Frauen als soziale Gruppe und der von ihnen erarbeiteten Theorien.[1] Darüber hinaus kann sich Antifeminismus gegen die Notwendigkeit sozialer Veränderungen zur Vergrößerung der Macht von Frauen in der Gesellschaft richten.[1] Häufig liegen dem Antifeminismus bewusste oder unbewusste frauenfeindliche Einstellungsmuster zugrunde.[2]
Antifeminismus ist als ablehnende Reaktion auf verschiedene Emanzipationsforderungen von Frauen entstanden, organisierte und institutionalisierte sich teilweise. Die Bezeichnung wurde im Deutschen Kaiserreich um die Wende zum 20. Jahrhundert von der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm in ihrem Buch Die Antifeministen geprägt; sie kreierte sie in Anlehnung an die zu diesem Zeitpunkt bereits etablierte Bezeichnung „Antisemitismus“.[3]
Eine systematische Abgrenzung von Antifeminismus, Misogynie, Frauenfeindlichkeit und Sexismus gibt es bislang nicht. Während aber letztere drei Begriffe sich auf eine Diskriminierung von Frauen im Alltag beziehen, ist der Begriff Antifeminismus deutlicher in einem gesellschaftspolitischen Kontext angesiedelt.