Aquarell

Aquarell Kairouan (III) von August Macke; das helle Papier und die Bleistiftskizze schimmern durch

Ein Aquarell (von lateinisch aqua ‚Wasser‘) ist ein mit nicht-deckenden Wasserfarben angefertigtes Bild. Die Aquarellfarben bestehen aus sehr feinen Pigmenten, wasserlöslichen Bindemitteln wie Gummi arabicum, Traganth oder Dextrinen, sowie Netz- und Feuchthaltemitteln.[1] Diese lasierenden Farben werden nur mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf Papier, Pergament oder andere Materialien aufgetragen. Im Unterschied zur Gouache und Tempera schimmert beim Aquarell der weiße Malgrund durch die Aquarellfarben hindurch und gibt ihnen Tiefe und Leuchtkraft. Die Farbwirkung entsteht in der Regel durch das lasierende Aufeinanderlegen dünner Farbschichten oder das „nass in nass“-Arbeiten und durch die Verwendung besonders fein geriebener Pigmente. Man spricht von feindispersen Pigmenten, deren Korngröße um 1/10 000 mm liegt. Diese Pigmente sind so fein, dass sie von den Papierfasern absorbiert werden. Die Papierfaser wird gefärbt und es entsteht das „duftige“ Aussehen eines guten Aquarells. Anders als bei der Öl- oder Temperamalerei, wo das Mal- oder Bindemittel die Pigmente aneinander und an die Grundierung bindet, haben hier die oben schon genannten Bindemittel nur eine Schutzfunktion, um ein Gerinnen oder Flocken der Pigmente zu verhindern. Will man weiße Flächen oder Lichter erzielen, lässt man den Papierton unberührt stehen.[2]

  1. Aquarellmalerei In: Der Brockhaus in Text und Bild, Bibliografisches Institut Mannheim, Mannheim, 2001.
  2. Winfried Nerdinger: Elemente künstlerischer Gestaltung. Martin Lurz, München 1986, ISBN 3-87501-077-9, S. 195.

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