Atomuhr

Die Caesium-Atomuhr „CS 4“ der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig wurde 1992 in Betrieb genommen. Seit 2005 ist sie ein Exponat im Braunschweigischen Landesmuseum.

Eine Atomuhr ist eine Uhr, deren Zeittakt aus der charakteristischen Frequenz von Strahlungsübergängen der Elektronen freier Atome abgeleitet wird. Die Zeitanzeige einer Referenzuhr wird fortwährend mit dem Taktgeber verglichen und angepasst. Atomuhren sind derzeit die genauesten Uhren.

Die Messwerte von über 400 Atomuhren[1] an über 60 weltweit verteilten Zeitinstituten werden durch GPS-Zeitvergleiche,[2] inzwischen zunehmend durch Zweiweg Zeit- und Frequenzvergleiche (TWSTFT) verglichen.[3] Die Ergebnisse werden dem Internationalen Büro für Maß und Gewicht (BIPM) übermittelt, das aus ihnen einen gewichteten Durchschnitt bildet, der die Grundlage der Internationalen Atomzeit (TAI) ist, die von der BIPM veröffentlicht wird.[4]

Die Grundlagen der Atomuhr wurden von dem US-amerikanischen Physiker Isidor Isaac Rabi an der Columbia University entwickelt, der dafür 1944 den Nobelpreis für Physik erhielt.[5] Ein weiterer Nobelpreis im Zusammenhang mit Atomuhren wurde 1989 an den US-amerikanischen Physiker Norman Ramsey für die Verbesserung der Messtechnik bei atomaren Energie-Übergängen verliehen.

Atomuhren sind nicht zu verwechseln mit der symbolischen Atomkriegsuhr, die die Gefahr eines bevorstehenden Atomkriegs anzeigt.

  1. Internationale Atomzeit (TAI) timeanddate.de
  2. GPS-Zeitvergleiche auf der Website der PTB
  3. Zweiweg Zeit- und Frequenzvergleiche (TWSTFT) auf der Website der PTB
  4. Time – Key products of the BIPM Time Department auf der Website des BIPM
  5. Fritz von Osterhausen: Callweys Uhrenlexikon. Callwey, München 1999, ISBN 978-3-7667-1353-7. S. 24

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