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Ein historischer Audion-Empfänger. Angesteckt (links) ist eine Audionröhre | |||
Gerät/Bauteil | |||
Klasse: | Geradeausempfänger | ||
Erfindung: | 1. Hälfte 20. Jahrhundert | ||
Technik | |||
Stromversorgung: | Betriebsstrom und bei Röhren zusätzlich Heizstrom | ||
Aktive Bauelemente: | Minimal 1 Röhrentriode bzw. Transistor | ||
Wiedergabe über: | Kopfhörer oder Lautsprecher | ||
Frequenzband: | Je nach aufgesteckten bzw. eingebauten Antennenspulen Lang- /Mittel- und Kurzwelle (UKW bedingt möglich) | ||
Schaltungsbeispiel eines einfachen Audion-Empfängers |
Das Audion ist ein Rundfunk-Geradeausempfänger und oft ein Einkreiser. Lee De Forest, der Erfinder des Audions, bildete das Wort aus dem lateinischen Wort audio, ich höre. 1907 patentierte De Forest die Audionröhre und die Audionschaltung.[1] Ab 1909 wurde von De Forest das Audion RJ-4 verkauft.[2] Das Verstärkerbauteil in der Audionschaltung verstärkt die empfangene Hochfrequenz und wandelt diese in hörbare Niederfrequenz um (Demodulation). Beim Rückkopplungsaudion oder Regenerativ-Empfänger wird ein Teil der verstärkten Hochfrequenz erneut dem Eingang des Verstärkerbauteils zur weiteren Verstärkung zugeführt. Das Audion ist empfindlicher als der Detektorempfänger, aber weniger empfindlich als der Überlagerungsempfänger. In Deutschland waren ab 1926 das Audion OE333 und später das Rückkopplungsaudion RO433 von Loewe wegen ihres niedrigen Preises sehr erfolgreich.[3] Später verwendeten die Volksempfänger VE301 und DKE eine Audionschaltung mit ein bis drei Röhren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der BRD der Heinzelmann und in der DDR der 1 U11 als Audion gebaut.
Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Bedarf an leistungsfähigeren Radioempfängern für Mittel- und Ultrakurzwelle immer mehr, so dass dann überwiegend die leistungsstärkeren – aber aufwendigeren – Superhet- oder Überlagerungsempfänger gebaut wurden. Mit dem anschließenden Wechsel von Röhrenradios auf Transistorradios verschwand das Audion fast vollständig aus der industriellen Fertigung für leistungsfähige Rundfunkempfänger.