August-Streiks 1980 in Polen

August-Streiks in der Danziger Leninwerft, 1980

Die August-Streiks 1980 in Polen waren eine Reihe von Arbeitsniederlegungen in der kommunistisch regierten Volksrepublik Polen.

Tatsächlich fanden die ersten Streiks in Świdnik und Lublin Anfang Juli statt, Lubliner Juli genannt, und die ersten Protest-Arbeitsniederlegungen gab es in dieser Region schon im Frühjahr 1980. Er ging in die Geschichte ein durch die Streiks an der Ostseeküste. Als Resultat der Lubliner Ereignisse breiteten sich die Streiks in benachbarte Regionen aus, und schließlich wurde in zahlreichen Städten im ganzen Land gestreikt. Der wohl wichtigste Streik wurde am 14. August von den Freien Gewerkschaften (Wolne Związki Zawodowe Wybrzeża) auf der Danziger Werft ausgerufen (gefordert wurden u. a. die Rücknahme der Kündigung von Anna Walentynowicz, eine Lohnerhöhung, der Bau eines Denkmals für die Opfer vom Dezember 1970), dem sich die Delegationen bestreikter Betriebe aus anderen Städten anschlossen.

Mit dem August 1980 begann eine 15 Monate währende Periode relativer Freiheit in der polnischen Gesellschaft und es entstand eine soziale Bewegung, die sich in kurzer Zeit in die Solidarność wandelte. Beendet wurde diese Phase mit der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981. Insgesamt gelten die Streiks als wichtiger Meilenstein auf dem Wege zum Systemwandel, der schließlich zum Zusammenbruch der Volksrepublik Polen und zur Errichtung der Dritten Polnischen Republik führte.


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