Die austronesischen Sprachen bilden eine weit verbreitete Sprachfamilie mit insgesamt etwa 1150 Sprachen, die von rund 300 Millionen Menschen gesprochen werden. Nach der Anzahl der Sprachen wird Austronesisch nur noch vom afrikanischen Niger-Kongo übertroffen, nach der Zahl seiner Sprecher ist es die fünftgrößte Sprachfamilie der Erde. Unter den Sprachfamilien wird das Austronesische in seiner flächenmäßigen Ausdehnung von Madagaskar bis zur Osterinsel, von Taiwan bis nach Neuseeland nur von den indogermanischen Sprachen übertroffen. Die Wissenschaft, die sich mit den austronesischen Sprachen und den Kulturen ihrer Sprecher befasst, heißt Austronesistik.
Der Begriff austronesisch wurde von dem österreichischen Ethnologen Wilhelm Schmidt geprägt und leitet sich ab von lateinisch auster „Südwind“ sowie griechisch nêsos „Insel“.