BIOS (IBM PC)

Flash-ROM mit Award-BIOS
AMIBIOS

Das PC-BIOS[1], im Kontext von IBM-PC-kompatiblen Computern durchwegs kurz als BIOS bezeichnet (IPA: [ˈbaɪɔs], Aussprache, von englisch basic input/output system), ist die System-Firmware des von IBM 1981 vorgestellten IBM PC „Model 5150“ und in Folge aller dazu kompatiblen Computer, was nahezu alle x86-PCs der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, der 1990er und der 2000er Jahre umfasst. Neben Personal Computern wurde es aber auch beispielsweise in Workstations und Servern der x86-Architektur verwendet, um „PC-kompatibel“ zu sein. Das BIOS ist in einem nichtflüchtigen Speicher auf der Hauptplatine abgelegt und wird wie jede System-Firmware unmittelbar nach dessen Einschalten ausgeführt. Aufgabe des BIOS ist es unter anderem, den PC zunächst funktionsfähig zu machen und im Anschluss das Starten eines Betriebssystems einzuleiten.

Aufgrund des großen Erfolgs und der großen Verbreitung von IBM-PC-kompatiblen Systemen steht der Begriff „BIOS“ spätestens seit den 1990er Jahren allgemein für die System-Firmware eines Computers.

Das PC-BIOS ist funktionell durch dessen designierten Nachfolger Extensible Firmware Interface, kurz EFI, abgelöst. Diese ursprünglich ab 1998 für den Itanium von Intel entwickelte Firmware wird seit 2006 als Unified Extensible Firmware Interface, kurz UEFI, von mehreren Firmen gemeinsam weiterentwickelt. UEFI löste das BIOS seit ca. 2010 schrittweise ab, stellte anfangs allerdings eine BIOS-Kompatibilitätsschicht bereit – das englisch Compatibility Support Module oder kurz CSM – womit es voll zum BIOS kompatibel bleibt.[2] Aufgrund dieses fließenden Übergangs wird UEFI oft auch als UEFI-BIOS sowie dessen Firmware-Setup oft auch (weiterhin) als BIOS-Setup bezeichnet. Laut Intel sollte das CSM, also der BIOS-Modus und somit die Kompatibilität, spätestens ab 2020 von den Herstellern weggelassen werden,[3] was diese auch taten.[4] Moderne Weiterentwicklungen der IBM-PC-kompatiblen Computer, wie x64-PCs mit UEFI ohne CSM, können daher Betriebssysteme und Boot-Medien, die ein PC-BIOS erfordern, nicht mehr starten.[5]

  1. Rolf Klaus, Hans Käser: Grundlagen der Computertechnik. vdf Hochschulverlag AG, 1998, ISBN 3-7281-2475-3, 2 PC-Betriebssysteme und BIOS, S. 20, 2.2 Das PC-BIOS (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen heiseonline_1254437.
  3. Christof Windeck: Intel: UEFI-BIOS verliert 2020 die BIOS-Kompatibilität. In: Heise online. 15. November 2017. Abgerufen am 14. März 2020.
  4. Christian Hirsch: Intel Core i-11000: BIOS-Kompatibilität nur noch mit Grafikkarte. In: Heise online. 9. Juni 2021. Abgerufen am 10. Juni 2021.; Zitat: „Bereits in den letzten Jahren nahm die Zahl an Notebooks und Komplett-PCs deutlich zu, die ausschließlich per UEFI booten.“.
  5. Christian Hirsch: Intel Core i-11000: BIOS-Kompatibilität nur noch mit Grafikkarte. In: Heise online. 9. Juni 2021. Abgerufen am 10. Juni 2021.; Zitat: „Deshalb lassen sich darauf beispielsweise keine antiquierten Betriebssysteme installieren oder ältere, bootfähige Hardware-Diagnose-Tools starten. Diesen Schritt hatte Intel bereits 2017 angekündigt: Bereits ab 2020 sollte es nur noch neue Prozessorplattformen geben, die als sogenannte UEFI-Class-3-Systeme ausschließlich den UEFI-Modus verwenden – ohne Kompatibilität zum klassischen BIOS.“.

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