Die Banyamulenge sind eine Ethnie in Hauts-Plateaux, Sud-Kivu, in der Demokratischen Republik Kongo (DRK).
Der Name bedeutet Die Leute von Mulenge[1] und bezieht sich auf den Wohnort um Mulenge. Die Banyamulenge sprechen eine dem Kinyarwanda sehr ähnliche Sprache (Kinyamulenge). Lange nannten sie sich auf Kinyamulenge „Banyaruanda“, was so viel heißt wie „die Leute von Ruanda“, über das sie in ihre heutigen Wohngebiete kamen. Die Banyamulenge gehen auf vier, heute vermischte Stämme zurück: eine Gruppe aus dem Königreich Ruanda, eine aus Burundi, eine dritte aus Tansania und eine vierte aus ehemaligen Sklaven, der lokalen Stämme der Bashi, Bafulero und Batetela. Auch wenn ein Großteil der Banyamulenge Tutsi-Hirten als Vorfahren hat, bezeichnen sie sich selbst nicht als solche, sondern als Banyamulenge oder Kongolesen. Der aus Ruanda und Burundi bekannte Gegensatz zwischen Hutu und Tutsi besteht nicht. Die Banyamulenge fühlen sich jedoch den Tutsi eng verwandt, insbesondere, da sie von Hutu-Milzen wiederholt bedrängt wurden.[2] Die Kolonialmächte klassifizierten die Banyamulenge als Tutsi, da sie eine physische Ähnlichkeit zu anderen Menschen zu sehen glaubten, die sie ebenfalls für Tutsi hielten[3].
Die Bezeichnung „Tutsi“ entstammt nicht etwa einer von Tutsi gesprochenen gemeinsamen Sprache oder anderen gemeinsamen kulturellen Merkmalen, sondern dem mangelhaften Verständnis der Kolonialmächte. Als diese in Ostafrika ihre Gräueltaten begingen, legten sie vermeintliche äußerliche Unterschiede zwischen Hutu und Tutsi fest. Davor bezogen sich diese Zuschreibungen lediglich auf die Subsistenz-Aktivitäten der jeweiligen Personen. Die Hutu betrieben vorwiegend Land- und die Tutsi Viehwirtschaft. Auch die Banyamulenge leben vor allem von der Rinderzucht. Zumindest die im späteren Ruanda lebenden Hutu und Tutsi sprachen dieselbe Sprache und lebten in der präkolonialen Zeit friedlich zusammen.