Als Baptisten werden Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe ebenso gehört wie die Betonung der Ortsgemeinde, die selbst für ihr Leben und ihre Lehre verantwortlich ist (Kongregationalismus). Wie die Täufer des 16. Jahrhunderts, auf die sich auch die Baptisten zum Teil berufen, setzten sich diese von Anfang an vehement für uneingeschränkte Glaubens- beziehungsweise Religionsfreiheit ein.
Die erste Baptistengemeinde entstand 1609 in Amsterdam. In Frankreich ist der Baptismus seit 1820,[1] in Deutschland seit 1834 vertreten, von wo aus er sich in viele europäische Länder ausbreitete. Die Anfänge der baptistischen Bewegung in der Schweiz und in Österreich gehen auf 1847 zurück. Hauptverbreitungsgebiete der Baptisten, die weltweit zu den größten protestantischen Bekenntnisgemeinschaften gehören, sind Nordamerika und – mit einigem Abstand – Afrika und Asien. Die deutschen und meisten kontinentaleuropäischen Baptistenunionen gehen auf die Wirksamkeit des Vareler Kaufmanns Johann Gerhard Oncken zurück.