Benno Ohnesorg

Benno Paul Johann Ohnesorg (* 15. Oktober 1940 in Hannover; † 2. Juni 1967 in West-Berlin) war ein vielseitig kulturell und politisch interessierter Student, Pazifist und Mitglied einer evangelischen Studentengemeinde. Er war Teilnehmer an der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin gegen den Staatsbesuch von Schah Mohammad Reza Pahlavi. Dabei tötete der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras den 26-Jährigen mit einem Pistolenschuss aus kurzer Distanz in den Hinterkopf.

Ohnesorgs gewaltsamer Tod machte ihn in ganz Deutschland bekannt und trug wesentlich dazu bei, dass sich die westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre bundesweit ausbreitete und radikalisierte. Sein Todestag gilt als Einschnitt der westdeutschen Nachkriegsgeschichte mit weitreichenden gesellschaftspolitischen Folgen.

Kurras wurde durch die von ihm behauptete Notwehr-Situation und weitere Falschaussagen seiner Polizeikollegen in zwei Gerichtsverfahren freigesprochen. Nachdem 2009 seine Tätigkeit als Geheimer Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit bekannt geworden war, wurde nochmals gegen ihn ermittelt. Erwiesen ist seit 2011, dass er auf Ohnesorg ohne Auftrag, unbedrängt und wahrscheinlich gezielt geschossen hatte. Eine neue Anklage blieb mangels Beweisen aus.[1]

  1. Fall Ohnesorg zu den Akten gelegt. In: Frankfurter Rundschau. 21. Januar 2019, abgerufen am 31. August 2023.

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