Der Bergkarabachkonflikt ist ein Konflikt der Staaten Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach im Kaukasus. Der Konflikt trat in der Moderne erstmals zur Unabhängigkeit der beiden Staaten nach 1918 auf und brach während der Endphase der Sowjetunion ab 1988 neu aus. Infolgedessen erklärte sich die vorwiegend von christlichen Armeniern bewohnte Republik Arzach (bis 2017 Republik Bergkarabach) für unabhängig und existierte seither als De-facto-Staat. International wurde Arzach aber niemals anerkannt und blieb staatsrechtlich Teil von Aserbaidschan. Arzach konnte sich in einem bis 1994 andauernden Krieg mit armenischer Unterstützung gegen Aserbaidschan zunächst behaupten und auch Gebiete besetzen, die ihr ursprüngliches Territorium umgeben, aber nicht von ethnischen Armeniern bewohnt werden.
In einem weiteren Krieg im Jahr 2020 konnte Aserbaidschan diese Gebiete sowie Teile des Kernlandes von Bergkarabach zurückerobern, so dass nur noch ein schmaler Zugang nach Armenien verblieb (der Latschin-Korridor). Im Sommer 2023 wurde dieser Zugang von den Aseris geschlossen – mit der erkennbaren Absicht, das Land auszuhungern. Am 19. September 2023 startete Aserbaidschan dann eine erneute Militäroperation in Arzach und konnte den Widerstand rasch brechen. Am 20. September sagte die Republik Arzach zu, ihr Militär aufzulösen und Gespräche über eine Integration in Aserbaidschan zu beginnen.[1] Am 28. September erklärten Vertreter von Arzach, die selbsternannte Republik werde zum 1. Januar 2024 aufgelöst werden. Im Verlauf von wenigen Tagen floh so gut wie die gesamte Bevölkerung nach Armenien. Kurz vor Jahresende 2023 wurde die Auflösungserklärung jedoch als ohne Rechtsgrundlage für nichtig erklärt.[2]