Berry-Phase

Die Berry-Phase oder geometrische Phase tritt bei einem quantenmechanischen System auf, wenn beim langsamen (adiabatischen) Durchlaufen eines geschlossenen Wegs im Parameterraum des Systems das System nicht wieder in seinen Anfangszustand zurückkehrt, sondern seine Wellenfunktion einen Phasenfaktor erhält, eben die Berry-Phase. Die Berry-Phase ist nicht auf quantenmechanische Systeme beschränkt, ein analoger Effekt findet sich auch in klassischen Systemen (siehe unten).

Die Berry-Phase ist nach Michael Berry benannt, der sie 1983 einführte.[1] Es gab allerdings schon andere Vorläufer, die wieder in Vergessenheit gerieten.[2] Zum Beispiel entdeckte S. Pancharatnam das Phänomen im Rahmen der klassischen Physik bei Polarisations-Zyklen (1956)[3], und manchmal wird sie deshalb auch zusätzlich nach Pancharatnam benannt.

  1. M. V. Berry: Quantal Phase Factors Accompanying Adiabatic Changes. In: Proceedings of the Royal Society of London. A. Mathematical and Physical Sciences. Band 392, Nr. 1802, 3. August 1984, S. 45–57, doi:10.1098/rspa.1984.0023.
  2. Einige der Vorläufer beschreibt Berry in: Michael Berry: Anticipations of the Geometric Phase. In: Physics Today. Band 43, Nr. 12, 1990, S. 34–40, doi:10.1063/1.881219.
  3. S. Pancharatnam: Generalized Theory of Interference, and Its Applications. Part I. Coherent Pencils. In: Proceedings of the Indian Academy of Sciences, Section A. Band 44, 1956, S. 247–262 (online).

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