Binnen-Salish

Die Binnen-Salish sind eine Stammesgruppe indianischer Ethnien der Salish-Sprachfamilie die im Gegensatz zu den Küsten-Salish entlang der Flussläufe und Hochebenen im Binnenland von British Columbia in Kanada und in den USA in den Bundesstaaten Washington, Oregon, Idaho und Montana lebten. Da die Binnen-Salish jedoch in küstenferneren gebirgigen und trockenen Regionen leben unterscheidet sich ihre traditionelle Lebensweise sehr stark von der der Küsten-Salish.

Versammlung traditionell gekleideter Salish-Männer, Flathead Reservation, St. Ignatius Mission, Montana; 4. Juli 1903

Die vier Hauptgruppen der Binnen-Salish sind die St'at'imc (früher: Lillooet bzw. Lilwat), die Nlaka'pamux (früher: Thompson (River) Indianer bzw. Thompson (River) Salish), die Okanagan (Okanogan)-Colville und die Secwepemc (früher: Shuswap) und bewohnten die Hochebenen des Fraser River, Thompson River und Columbia Rivers und zählen damit kulturell zum Kulturareal des Plateau.[1]

Die Bitterroot Salish bzw. Flathead sind zugleich die Namensgeber dieser Sprachgruppe, denn sie nannten sich Seliš, Selish oder Salish – „das Volk“. Zur Unterscheidung von den anderen Salish-Völkern (und um die veraltete und irreführende Stammesbezeichnung als „Flathead“ zu überwinden) werden sie vermehrt nach ihrem bevorzugten Rückzugsgebiet, dem Bitterroot Valley, als „Bitterrot Salish“ bezeichnet.

Der Stamm war außer für die Flathead Reservation auch Namensgeber für das Flathead County, den Flathead River und den Flathead Lake (früher als Salish Lake bekannt) sowie den Flathead National Forest.

„Flathead“ (dt.: „Plattkopf/Flachkopf-Indianer“)[2] ist ansonsten eine Bezeichnung, die ohne genaue ethnologische Bedeutung verwendet wird. Sie bezeichnet Stämme, die die Sitte haben, den Schädel in früher Kindheit durch künstliche Mittel zu formen. Für den Stamm der Flathead ist dies ein irreführender Name, denn die Abflachung der Stirnpartie mittels Schädeldeformation war bei ihnen unbekannt.

  1. Aboriginal People: Plateau
  2. Diese Bezeichnung geistert bis heute durch nicht-ethnologische Literatur und ist besonders in volkstümlichen Darstellungen des Wilden Westens, bis hin zu Lucky Luke, verbreitet. In der älteren deutschsprachigen Fachliteratur ist sie häufig anzutreffen.

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