Bioethanol | ||||||||
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Andere Namen |
Alkohol, Agraralkohol, Agro-Ethanol, Äthanol, Äthyl- oder Bio-Alkohol, E100, Ethanol, Ethylalkohol, Kartoffelsprit, Spiritus, Weingeist | |||||||
Kurzbeschreibung | Kraftstoff für angepasste Otto-Motoren oder zur Benzinbeimischung | |||||||
Herkunft |
biosynthetisch (Bioethanol)[1] beziehungsweise biogen (Agraralkohol etc.) | |||||||
Charakteristische Bestandteile |
Ethanol (wasserhaltig) | |||||||
CAS-Nummer | ||||||||
Eigenschaften | ||||||||
Aggregatzustand | flüssig | |||||||
Dichte |
0,789 g·cm−3 (20 °C)[1] | |||||||
Heizwert |
26,75 MJ/kg[1] | |||||||
Oktanzahl |
104 ROZ[2] | |||||||
Schmelzbereich | −114 °C[3] | |||||||
Siedebereich |
78 °C[3] | |||||||
Flammpunkt |
12,0 °C (Closed Cup)[3] | |||||||
Zündtemperatur | 400 °C[3] | |||||||
Explosionsgrenze | 3,1–27,7 Vol.-%[3] | |||||||
Temperaturklasse | T2[3] | |||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Als Bioethanol (auch z. B. Agro-Ethanol oder Bio-Alkohol) bezeichnet man Ethanol, das ausschließlich aus Biomasse oder den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt wurde und für die Verwendung als Biokraftstoff bestimmt ist.[4] In der Praxis wird Bioethanol fast ausschließlich aus zuckerhaltigen Pflanzen (Zuckerrohr und Zuckerrüben), Mais, Palmöl, Sojaöl, Rapsöl, anderen angebauten Pflanzen wie Weizen und Triticale, Altspeiseölen und tierischen Fetten (Schlachtabfällen) hergestellt.[5] Wird das Ethanol aus pflanzlichen Abfällen, Holz, Stroh oder ganzen Pflanzen hergestellt, bezeichnet man es auch als Cellulose-Ethanol, wobei die großtechnische Herstellung von Cellulose-Ethanol bisher trotz intensiver staatlicher Förderung aufgrund hoher Produktionskosten nicht wettbewerbsfähig gegenüber herkömmlichem Bioethanol und fossilen Brennstoffen ist. Ethanol kann als Kraftstoffbeimischung in Mineralölderivaten für Ottomotoren (Ethanol-Kraftstoff), als reines Ethanol (E100) oder zusammen mit anderen Alkoholen (z. B. Methanol) als Biokraftstoff verwendet werden.
Nach dem Ölschock der 1970er Jahre waren Biokraftstoffe als Alternative zu fossilen Energieträgern wiederentdeckt worden. Die reinere Verbrennung und der nachwachsende Rohstoff machten Bioethanol vorerst zu einem umweltfreundlichen Produkt, das nebenbei half, die Agrarüberschüsse aus EU und USA zu verwerten. Seit erneuerbare Energieträger im Zusammenhang mit dem Kyoto-Protokoll als Mittel zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes politisch im großen Maßstab forciert wurden, geriet Bioethanol zunehmend unter Kritik. Die kontroverse Diskussion der ökologischen und ökonomischen Aspekte der Bioethanolherstellung führte in der EU zur Reglementierung der Produktionsbedingungen.