Blabbergraben

Blabbergraben
Der Bach im Bereich der ehemaligen Blabbermühle

Der Bach im Bereich der ehemaligen Blabbermühle

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5827138
Lage Brandenburg, Deutschland
Flusssystem Spree
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Quelle Nordöstlich des Herzberger Sees in Herzberg (Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf)
52° 13′ 14″ N, 14° 6′ 3″ O
Quellhöhe 66,1 m ü. NHN[1]
Mündung Krumme Spree zwischen Werder und Kossenblatt (Ortsteile der Gemeinde Tauche)Koordinaten: 52° 7′ 22″ N, 14° 3′ 9″ O
52° 7′ 22″ N, 14° 3′ 9″ O
Mündungshöhe 41 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 25,1 m
Sohlgefälle rund 1,8 ‰
Länge rund 13,7 km[2]
Einzugsgebiet 53 km²[3]
Linke Nebenflüsse Schwenowseegraben vom Schwenowsee zum Drobschsee
Rechte Nebenflüsse Unbenannter Graben von Lindenberg zum Lindenberger See
Durchflossene Seen Herzberger See, Lindenberger See, Ahrensdorfer See, Premsdorfer See, Drobschsee (von Nord nach Süd)
Kleinstädte Storkow (Ortsteil Limsdorf, Gemeindeteil Schwenow)
Gemeinden Rietz-Neuendorf, Tauche
Die Platten im östlichen Berliner Raum. Die Beeskower Platte (hier mit der nordöstlich angrenzenden Storkower Platte vereint) befindet sich südlich der Lebuser Platte. Der Lauf des Blabbergrabens ist in roter Farbe hervorgehoben. Das Gewässer nordwestlich des Grabens ist der Scharmützelsee.

Die Platten im östlichen Berliner Raum. Die Beeskower Platte (hier mit der nordöstlich angrenzenden Storkower Platte vereint) befindet sich südlich der Lebuser Platte. Der Lauf des Blabbergrabens ist in roter Farbe hervorgehoben. Das Gewässer nordwestlich des Grabens ist der Scharmützelsee.

Der Blabbergraben ist ein Sandgeprägter Tieflandbach im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree. Er verbindet fünf langgezogene, in einer glazialen Rinne der Beeskower Platte und in den Gemeinden Rietz-Neuendorf und Tauche liegende Seen und entwässert sie von Norden (Herzberger See) nach Süden (Drobschsee) in die Krumme Spree. Seine Länge beträgt inklusive der durchflossenen Seen 13,7 Kilometer.

In den Sommermonaten fällt er streckenweise trocken. Seinen ökologischen Zustand stuft die Flussgebietsgemeinschaft Elbe als „unbefriedigend“ ein. Zum Teil begradigt und bei Straßenunterführungen verrohrt, soll der Blabbergraben im Rahmen des „Gewässerentwicklungskonzepts (GEK) Krumme Spree“ nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) möglichst naturnah zurückgebaut werden. Der Graben passiert mehrere Schutzgebiete. Die Drobschseerinne im Unterlauf ist als Naturentwicklungsgebiet ausgewiesen.

Das markanteste Bauwerk in seinem Lauf ist das Baudenkmal Lindenberger Viadukt, das die eingleisige Nebenbahn Königs Wusterhausen–Grunow über die rund 100 Meter breite und 25 Meter tiefe Glienicker Schlucht führt. Nördlich des Drobschsees passiert der Bach das Bodendenkmal Räuberberg mit Resten des Burgwalls einer deutschen Adelsburg aus dem 12./13. Jahrhundert. Heute ein Rinnsal, trieb er mindestens drei Wassermühlen an. Benannt ist der Graben nach der abgetragenen Blabbermühle, deren Name sich lautmalend auf das Geräusch der arbeitenden Mühle bezieht (plattdeutsch für plappern[4]) und deren Gelände gleichfalls als Bodendenkmal unter Schutz steht. Der Schriftsteller Günter de Bruyn, der seit 1969 in der ehemaligen Blabberschäferei neben der Blabbermühle wohnte, hat der einsamen, siedlungsarmen Region am Blabbergraben 2006 in seinem Werk Abseits. Liebeserklärung an eine Landschaft ein literarisch-dokumentarisches Denkmal gesetzt.

  1. a b Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg: Brandenburg-viewer (Memento vom 4. September 2012 im Webarchiv archive.today) (Menu – „Mehr Daten“ – anklicken und entsprechend auswählen; zu den Gemarkungsgrenzen „Liegenschaftskataster“ und dort „Gemarkungen“ zuschalten.)
  2. Fließgewässerverzeichnis, Quelle Datensatz gewnet25 Version 4.0. (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive; ZIP)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mlul.brandenburg.de Landesumweltamt Brandenburg (LUGV), Stand 25. April 2014, S. 4.
  3. Sieghard H. Richter, Sabine Schümberg, Hans-Dieter Schreyer: Mehrjährige Untersuchungen zur hydrologischen und hydrogeologischen Charakterisierung des LITFASS – Gebietes als Vorlauf für ein komplexes Experiment im Rahmen von BALTEX. In Annalen der Meteorologie, 1998, 37, ISBN 978-3-88148-342-1, S. 273 f.; (= Deutsche Meteorologen-Tagung vom 14. bis 18. September 1998 in Leipzig) ISSN 0072-4122
  4. plattmakers.de

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