Borkum

Wappen Deutschlandkarte
Borkum
Deutschlandkarte, Position der Stadt Borkum hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 36′ N, 6° 42′ OKoordinaten: 53° 36′ N, 6° 42′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Leer
Höhe: 6 m ü. NHN
Fläche: 30,98 km2
Einwohner: 5012 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km2
Postleitzahl: 26757
Vorwahl: 04922
Kfz-Kennzeichen: LER
Gemeindeschlüssel: 03 4 57 002
Adresse der
Stadtverwaltung:
Neue Straße 1
26757 Borkum
Website: www.stadt-borkum.de
Bürgermeister: Jürgen Tönjes Akkermann (parteilos)
Lage der Stadt Borkum im Landkreis Leer
KarteBorkumLütje Horn (gemeindefrei)BundeWeenerWestoverledingenRhauderfehnLeer (Ostfriesland)OstrhauderfehnDeternJemgumMoormerlandNortmoorBrinkumNeukamperfehnHoltlandFirrelSchwerinsdorfFilsumUplengenHeselLandkreis LeerLandkreis Leer (Borkum)NiedersachsenLandkreis EmslandKönigreich der NiederlandeEmdenLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis FrieslandLandkreis AmmerlandLandkreis Cloppenburg
Karte
Luftbild von Borkum

Borkum (Ostfriesisches Niederdeutsch: Börkum[2], friesisch Boarkum) ist die westlichste und mit knapp 31 Quadratkilometern größte der Ostfriesischen Inseln. Teile der Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Insel ist gleichzeitig die Fläche der Stadt Borkum, die als staatlich anerkanntes Nordseeheilbad über zahlreiche Kureinrichtungen verfügt.[3]

Wie alle anderen ostfriesischen Inseln führte Borkum bis zum Aufkommen des Badewesens im 19. Jahrhundert ein politisches und zumeist auch wirtschaftliches Schattendasein in der Grafschaft Ostfriesland, die ab 1744 zu Preußen gehörte. Eine Ausnahme bildete der Walfang, welcher der Insel im 18. Jahrhundert zu einigem Wohlstand verhalf, aber 1782 eingestellt werden musste. Die darauf folgende wirtschaftliche Depression dauerte mehrere Jahrzehnte. Erst der ab zirka 1830 einsetzende Badetourismus, der ab ungefähr 1870 größere Ausmaße annahm, hat diese Situation ins Gegenteil verkehrt. Die Insel ist seitdem nahezu vollständig vom Tourismus abhängig. Dieser ermöglicht den Einwohnern ein beständiges Auskommen, führt durch den Saisonbetrieb allerdings zu einer im Jahresverlauf stärker schwankenden Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2018 kamen 311.786 Urlauber, es wurden 2.565.570 Übernachtungen gezählt. Durchschnittlich verbrachten die Gäste 8,23 Tage auf der Insel.[4]

Von 1902 bis 1996 war Borkum mit kurzen Unterbrechungen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg Standort von Marineeinheiten, die zeitweise eine größere wirtschaftliche Bedeutung für die Düneninsel hatten.

In die Schlagzeilen geriet Borkum im November 2024, weil der bislang weitgehend vor der Öffentlichkeit verborgene Brauch, beim Klaasohm-Fest Frauen zu jagen und mit Kuhhörnern zu verprügeln, deutschlandweit von der Presse aufgegriffen wurde.[5][6][7][8]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Borkum Hochburg des Bäder-Antisemitismus.[9]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Jan ten Doornkaat Koolman: Wörterbuch der ostfriesischen sprache: A-gütjen. Hrsg.: H. Braams. 1879, S. 206.
  3. Kurorte auf Borkum
  4. Tourismus auf den Ostfriesischen Inseln (Angaben der Kurverwaltungen). (PDF) IHK Emden, 17. Juni 2019, abgerufen am 19. November 2019.
  5. NDR: Bizarrer Brauch auf Borkum: Frauen schlagen als Volksfest. Abgerufen am 30. November 2024.
  6. Brauchtum: Werden hier Frauen zum Spaß verprügelt? 29. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.
  7. Miguel Sanches: „Klaasohm“ auf Borkum: Einmal im Jahr Frauen den Hintern versohlen. 29. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.
  8. Brauch auf Borkum: Am Vorabend zum Nikolaustag Frauen schlagen. In: Der Spiegel. 30. November 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. November 2024]).
  9. Volker Ullrich: Als Borkum „judenrein“ war. Die Zeit, 5. Juni 2003, abgerufen am 29. August 2018.

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