Botan

Auf einer europäischen Karte von 1730 wird Botan als „Regnum Bochtanonum“ westlich des Vansees wiedergegeben. Interessant ist der Zusatz: „Persarum quidem verum sub Imp. Turc.“, was so viel wie „Perser, aber unter der Herrschaft des Türkischen Imperiums“ bedeutet.
Botan = Bokhti

Botan, auch Buhtan, Bohtan, Bokhan oder Bokhti genannt, ist eine historische Landschaft im irakischen und türkischen Kurdistan. Namensgeber ist der Fluss Botan / Bokhtan. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert war es ein halbautonomes kurdisches Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit. Das Emirat Cizre-Botan mit dem Kerngebiet in der heutigen Provinz Şırnak reichte von der Hauptstadt Cizre im Westen bis Hakkâri an der Grenze zu Persien im Osten, vom Vansee im Norden bis Mossul im Süden.[1][2] Heute verläuft durch dieses Gebiet die irakisch-türkische Grenze. Der Emir war dem Sultan tributpflichtig.

Nach William Francis Ainsworth war das Land im Süden durch das Zakhu-Tal und den Distrikt Badinan, nach Osten hin durch die Distrikte Berrawi und Hakkari und im Westen vom Tigris begrenzt.[3]

  1. Martin van Bruinessen: Agha, Scheich und Staat. Politik und Gesellschaft Kurdistans. Berlin 2003, ISBN 3-88402-259-8, S. 237ff.
  2. Joachim Hösler und Wolfgang Kessler: Finis mundi: Endzeiten und Weltenden im östlichen Europa, S. 150 Fußnote 27 Onlinelink bei google books
  3. William Francis Ainsworth: Travels and Researches in Asia Minor, Mesopotamia, Chaldea and Armenia. Band 2, 1842, S. 320.

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